Seit Stunden, seit ich aufgewacht bin, putze ich meine Wohnung. Ekel überfällt mich, obwohl es hier gar nicht dreckig ist. Jemand hat gesaugt in meiner Abwesenheit, das Geschirr weggeräumt, die Kaffeetassen gespült, die ich stehen ließ, als ich morgens um sieben zum Bahnhof fuhr.
Neulich, irgendwann zwischen dem 11. September und Nikolaus des vergangenen Jahres, stellte ich, aufmerksam geworden durch Tropfgeräusche, unter meiner Spüle eine kleine Undichtigkeit fest.
J. ist zu Besuch, wir trinken Sekt, sind ausgelassen, hören Musik, labern und chatten nebenbei. Alkohol enthemmt ja bekanntlich und so lasse ich mich hinreißen, einem wildfremden Menschen zunächst zu versprechen, ihm beim Umzug zu helfen und später dann auch noch mit ihm zu telephonieren.
Gerade wurde ich an eine Geschichte erinnert, die sich 1998 zutrug:
Mein (damals noch nicht Ehe-)Mann und ich bezogen gemeinsam eine Wohnung in einem Haus, in dem sich im Erdgeschoss eine Bäckerei nebst Backstube befand.
Nachdem ich diesen Aufkleber auf einer niederländischen Damentoilette gesehen habe, nache ich versucht, dies herauszufinden.
Das einzige, was Google dazu hergibt, ist eine niederländische Jazz-Band und ein Kinderbuch Het Foetsie-Kind, das in der deutschen Übersetzung “Wenn Wünsche in Erfüllung gehen” heißt.
Ich sortiere meinen Papierkram, die Rechnung von Arcor für März fällt mir dabei wieder in die Hände. Arcor … Ich habe noch gar keine schriftliche Mitteilung bekommen, weiß noch keine Telephon-Nummer, keine Internet-Zugangsdaten.
Ich hab die Schulbücher für Schatzi, die die Eltern selbst kaufen müssen, letzte Woche bei amazon.de bestellt. Heute kamen sie und - wie nicht anders zu erwarten war - eines davon ist falsch.
Heute Morgen rufe ich (bestärkt durch meinen Besuch) wieder dort an. Der zuständige Sachbearbeiter ist noch nicht im Haus, man ruft mich zurück, sobald er da ist.