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Bye Arcor

 ·  ☕ 3 Minuten zum Lesen  ·  ✍️ dark*

Ich sortiere meinen Papierkram, die Rechnung von Arcor für März fällt mir dabei wieder in die Hände. Arcor … Ich habe noch gar keine schriftliche Mitteilung bekommen, weiß noch keine Telephon-Nummer, keine Internet-Zugangsdaten. Ich rufe bei ISIS an.

Dort teilt man mir mit, dass es überhaupt nicht möglich sei, hier im Haus ISDN freizuschalten wegen irgendwelcher Blablabla-Leitungen. Ich würde keinen Telephon-Anschluss bekommen, jedenfalls nicht von Arcor/ISIS, müsste mich an die Telekom wenden. Ich bin fassungslos! Dazu haben die drei Monate gebraucht, um das festzustellen?! Dazu hat man mir einen Termin gegeben?! Ich fasse es nicht, kann nur bitter lachen, jenes Lachen, das irgendwo zwischen Hysterie und Ohnmacht einzuordnen ist. Ich weiß überhaupt nicht mehr, was ich sagen soll. Die Frau am anderen Ende der Leitung tippt irgendetwas in ihren Computer, eine Beschwerde betreffend die Person, die irgendetwas falsch in den Computer eingegeben hat, was bei richtiger Eingabe von vorneherein hätte erkennen lassen, dass hier kein ISDN-Anschluss seitens ISIS möglich ist. Ihre Stimme lässt Verständnislosigkeit bezüglich der Schlamperei ihrer Kollegen erkennen, sie klingt glaubhaft im Gegensatz zu der Dame des folgenden Telephonates.

Ich rufe bei Arcor an. Dort teilt man mir mit, dass mein Auftrag bereits im Mai storniert wurde. Der Sachbearbeiter, mit dem ich zuvor telephoniert hatte, traute sich wohl nicht mir die Wahrheit zu sagen. Wie bitte?! Ich schnauze sie an, was das denn bitte schön für ein Kundenservice sein soll. So etwas Lächerliches habe ich ja noch nie gehört. Ich sprach meine Empfehlung für das Managment aus, dass dieses sich doch besser an einen qualifizierten Unternehmensberater wenden soll, was in meinen Augen dringend nötig ist, wenn eine Firma drei Monate lang Mitarbeiter dafür bezahlt, einen Fall zu bearbeiten, der aufgrund Fehlens technischer Voraussetzung gar nicht bearbeitet werden kann. Sie versucht mir mehrmals ins Wort zu fallen, aber ich lasse ihr keine Chance. Abschließend erkläre ich ihr, dass ich mir durchaus bewusst bin, dass der Fehler nicht in ihrem Kompetenzbereich liegt. Aber wenn die Telephon-Nummer der Beschwerdeabteilung an die Kunden nicht weitergegeben wird, muss sie sich das eben anhören. Und wenn sie damit nicht klarkommt, kann sie sich ja ebenfalls beim Management beschweren. Ich drohe zu explodieren - oder heulend zusammen zu brechen. Das ändert sich jede Sekunde vom einen zum anderen. Aber ich verliere weder die Fassung, noch die Beherrschung, wenigstens die Contenance ist mir geblieben, wenigstens die.

Laut Arcor-Computer ist ab August 2001 ISDN bei mir verfügbar, ob ich zu diesem Zeitpunkt “schon” ISDN werde nutzen können, konnte oder wollte man mir nicht sagen. Es hieß, dass erst noch geprüft werden muss, ob mein Vertrag nun weiterläuft oder ich einen neuen Antrag ausstellen muss. Im Falle eines Neuantrags kann ich von einer Bearbeitungszeit von acht Wochen ausgehen.

Als Alexander Graham Bell das Telephon erfand, hat die ganze Welt über die Vorstellung via Draht zu kommunizieren gelacht. Was mich betrifft, könnte die ganze Welt Recht gehabt haben.

(Frei nach Ephraim Kishon)

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