Tja. Hier geht’s jetzt schon früher wieder weiter, als ich erwartet hatte. Wieder einmal mussten wir einen Urlaub wegen des defekten Autos abbrechen. Nun ja. Frankreich ist nun schon für nächstes Frühjahr in Planung.
Schon am Montag, am ersten Arbeitstag geht mir die Alltagsroutine auf die Nerven. Dazu hat sich ein altbekanntes Problem gesellt: meine schon 2001 vermutete Anti-Technik-Aura. Mein Laptop macht nur Blödsinn, mehrere Sachen funktionieren nicht und machen selbst den Herrn Lebensabschnittsgefährten ratlos. Aber er bekommt es natürlich hin.
Das im Urlaub kaputt gegangene Objektiv schicken wir zur Reparatur an OM SYSTEM (besser bekannt als Olympus). Das Päckchen geht als Express-Sendung nach Portugal. Da hätte ich es lieber selbst hingebracht. Jedenfalls muss ich dafür in eine Postfiliale, die Packstation oder der Paketshopt beim REWE reichen dafür nicht. Die Filiale ist im Klenow Tor, der kleinen Einkaufspassage hier im Stadtteil, einem Paradebeispiel dafür, wie Investoren bisweilen die Immobilien verrotten lassen. Was für eine Schande, aus dem Ding könnte man ein schönes Stadtteil-Begegnungs-Dings machen. Aber ich schweife ab. Im Klenow Tor war bisher der Bäcker mit den besten Kirschtaschen hier im Viertel, wenn nicht sogar in der Stadt. Aber der ist nun ebenfalls verschwunden, wie schon vor einigen Monaten der andere Bäcker und neulich der Penny-Markt. Der ganze Gebäudekomplex ist nur noch heruntergekommen.
Herr Nachtigall trällert übrigens immer noch die ganze Nacht in unserem Hof. Tagsüber höre ich ihn auch manchmal. Wann schläft der eigentlich? Immerhin konnte ich auf Dienstag bis fünf Uhr schlafen.
Den ganzen Tag schon habe ich einen Ohrwurm: Herz aus Stein von Megaherz. Eigentlich bin ich ganz froh darüber, endlich habe ich wieder Musik im Kopf. Es war so lange so still in mir. Außerdem habe ich mich sehr lange mit der Nachbarin festgequatscht über dies und das, früher und heute usw. Die Nachbarin ist wirklich nett.
Am Mittwoch ist mein Objektiv in Portugal angekommen. Ich bin gespannt, wie lange die Reparatur dauert. Leider habe ich zum ersten Mal seit Monaten wieder Bauchschmerzen. Ich fürchte, Bert ist Schuld daran. Ich hoffe bloß, dass die Werkstatt des geringsten Misstrauens auch wirklich nach dem Fehler sucht.
Am Donnerstag verzichten wir auf die Runde im Park, damit der Herr Lebensabschnittsgefährte früher zu arbeiten beginnen kann und wir nachmittags in die Werkstatt fahren können. Leider ist der Chef aber nicht da. Wir vereinbaren einen Termin für Montag.
Am Freitag fange ich endlich an, die alten Beiträge für diese Rubrik hier aufzuschreiben. Handschriftliche Notizen hatte ich mir in der Zeit ja gemacht. Außerdem haben wir ein neues Projekt angeleiert: Photos digitalisieren. Ich habe noch jede Menge analoger Photos. Die werden demnächst (hust) mal alle eingescannt und zu den eh schon digitalen Photos aufs NAS gelegt. Außerdem ist mein Objektiv zurück. Das ging wirklich schnell! Und es funktioniert wieder einwandfrei. Die Reparatur hat etwa 150 Euro gekostet, dasselbe Objektiv neu zu kaufen hätte etwa doppelt so viel gekostet.
Meine Bauchschmerzen verschwinden tatsächlich schon wieder.
Samstagmorgen machen wir etwas total ungewöhnliches, was wir schon seit Jahren nicht mehr gemacht haben: Wir fahren in die Innenstadt und laufen durch die Fußgängerzone. Da war ich seit 2019 nicht mehr und überhaupt bisher nur dreimal: Mietvertrag unterschreiben, Sightseeing mit den Schwiegereltern und Klamotten kaufen mit Polizeieinsatz. Ansonsten zieht es mich dort nicht hin. Daher fühle ich mich auch eher wie ein Tourist als wie ein Einheimischer. Dass der Herr Lebensabschnittsgefährte die Kamera dabei hat, unterstreicht das Gefühl noch und lässt uns auch optisch wie Touristen wirken.
Danach fahren wir zurück in meine Komfortzone, z.B. den Hofladen. Da - und nur da - gibt es leckere Kartoffeln und andere leckere Dinge.
Und weil ich ja mit Bloggen und Photos digitalisieren und dies und das und jenem noch nicht genug zu tun habe, beginnen wir am Samstagnachmittag damit, das Arbeitszimmer umzuräumen. Seit der Herr Lebensabschnittsgefährte am 13. März 2020 mit seinem Laptop und zwei Monitoren aus dem Büro ins heimische Arbeitszimmer umgezogen ist, herrscht in diesem eine eher provisorische Atmosphäre. Da steht nämlich ein zwei Meter breiter Schreibtisch, der in den Monaten zuvor mir ganz allein gehört hat. Und an dem sitzt jetzt die Person dieses Haushalts, die nicht nur mehr Arbeitsstunden leisten muss, sondern diese auch noch deutlich besser bezahlt bekommt. Unglücklicherweise bin das nicht ich. Ich sitze seither an irgendwelchen provisorischen Aufbauten wie dem Campingtisch oder im Wohnzimmer am Esstisch. Vielleicht ändern wir das jetzt mal. Zunächst jedenfalls habe ich ein anderes Provisorium und noch viel umzuräumen und auszusortieren usw.
Sonntag erhole ich mich dann von den Strapazen der Räumerei. Viel mehr als eine ausgedehnte Vormittagsrunde im Park und eine Spielerunde am Nachmittag ist nicht drin. Eigentlich wäre ja die Steuererklärung mal so langsam zu erledigen. Aber …
Was du heute kannst besorgen, das geht sicher auch noch morgen.