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Im selbstgemachten Datenchaos

 ·  ☕ 3 Minuten zum Lesen  ·  ✍️ dark*

Von vorgestern Morgen bis gestern Nachmittag war hier Ausnahmezustand. Zurzeit nutze ich meine teuer bezahlte Freizeit hauptsächlich, um das Daten-Chaos aufzuräumen, das sich hier in den letzten zwei Jahren verschärft angesammelt hat. Daten-Messi war ich immer schon, aber da ist gefühlt nochmal eine weitere Eskalationsstufe in Kraft getreten. Es gibt viel zu tun.

Gleichzeitig haben wir das Problem, das unser zentraler Datenspeicher hier zuhause (ein Linux-Server) in die Jahre kommt und wir Ersatz benötigen. Und dieser vielleicht sogar dezentralisiert organisiert wird. So hat der Lebensabschnittsgefährte eine Photo-Storage-Box über Crowdfunding geordert, die er testen wollte.

Vorgestern wurde die Storage-Box in Betrieb genommen. Hierzu war eine Festplatte vonnöten, um das Ding zu testen. Ursprünglich hatten wir dafür meine Festplatte (2 TB SSD M.2), die ich mir für den Arbeitslaptop gekauft hatte, vorgesehen. Dabei mussten wir aber feststellen, dass M.2 nicht gleich M.2 ist und unsere Platte inkompatibel mit der Storage-Box. Es begann ein Gedankenspiel, wie wir das alles nun lösen könnten.

Wir haben noch vier weitere externe Festplatten in Verwendung. Eine davon ist eine Backup-Platte für die Daten auf unserem Server. Auf dieser hatte ich außerdem im Sommer die GoPro-Videos gespeichert, die wir auf unserer Norwegen-Tour machten. Eine weitere ist unterwegs immer dabei zum Bloggen. Und zwei weitere sind vollgestopft mit Photos und Videos von unseren Roadtrips, da auf dem Server insbesondere für die Videos kein Platz mehr ist. Meine Gedanken dazu: Zum Testen könnte man die Unterwegs-Platte nehmen, später vielleicht die Backup-Platte. Natürlich haben wir über diese Gedanken auch gesprochen.

Vorgestern wollte ich mich nun an die Arbeit machen, Dateien hin und her schieben, dopptelte und dreifache löschen usw. “Wo ist denn die Backup-Platte?” Ich konnte die nicht finden. Normalerweise wohnen alle vier Festplatten in einer Box, aber die Backup-Platte fehlte. “Die ist im Storage.”

Ich fiel fast vom Stuhl!

Was ich meinte: Wenn wir uns entschieden haben, das Storage zu behalten, können wir vielleicht die Backup-Platte dafür verwenden. Was davon beim Herrn Lebensabschnittsgefährten ankam: Wir können die Backup-Platte verwenden. Er hatte sie formatiert und ans Storage angeschlossen. Ich war fertig mit den Nerven, denn auf dieser Festplatte waren alle Videos von unserer 80-tägigen Norwegentour im Sommer 2021. Und zwar NUR dort! Uff.

Wir machten uns auf die Suche nach einem Datenrettungsprogramm, das unsere Videos von der frisch formatierten Festplatte würde retten können. Eine Eigenheit vieler Datenrettungsprogramme: Die kostenlosen Versionen erlauben das Scannen nach Dateien, die gerettet werden können. Um diese aber auch wiederherzustellen, muss man das Programm kaufen.

Zunächst haben wir ein komplett kostenloses Tool getestet, das aber nicht zufriedenstellend arbeitete. Es stellte zwar (ungefragt) alle Dateien, die es fand, wieder her, aber - und das ist wirklich ein großes ABER: Alle Dateien wurden ins selbe Verzeichnis gespeichert und mit irgendwelche alphanumerischen Dateinamen versehen. Da allein meine Photo-Sammlung auf unserem Server fast 110.000 Dateien umfasst, wäre ich Jahre damit beschäftigt gewesen, all diese Dateien zuzuordnen und zu sortieren. Völlig unbrauchbar für uns.

Dann testeten wir R-Studio. Nach dem Scannen der Festplatte (4 TB), was etwa 12 Stunden dauerte, weswegen wir das über Nacht laufen ließen, wurde tatsächlich die Ordnerstruktur angzeigt, in der die Dateien gespeichert waren. Ich konnte die Ordner durchklicken wie eben auch bei einem “normalen” Laufwerk und einzelne Dateien auswählen zum Wiederherstellen. Wir kauften daher das Produkt und ließen es laufen, was natürlich eine ganz Weile in Anspruch nahm.

Restlaufzeit: über 6 Stunden

Ich beobachtete ziemlich lange ziemlich fasziniert den Fortschrittsbalken und schaute abwechseln, was am Wasserloch-Stream in Namibia los ist. Der Stream läuft hier übrigens ständig. Das Wasserloch ist ganz witzig zu beobachten.

Arbeitsplatzsituation

Gestern Nachmittag war das Wiederherstellen beendet und glücklicherweise sind alle Videos, die wir im Sommer in Norwegen aufgenommen haben, noch da. Glück für den Herrn Lebensabschnittsgefährten! ;)

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