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Das ist mein Auto!

 ·  ☕ 2 Minuten zum Lesen  ·  ✍️ dark*

Bei unserem Camper steht mal wieder eine Bastel-Aktion bevor. Zur Vorbereitung waren wir heute Morgen kurz am Auto, um etwas nachzusehen.

“Das ist mein Auto!”

Ein dünnes Stimmchen ertönte hinter mir, dem ich aber weiter keine Bedeutung beimaß.

“Das ist mein Auto!”

Kam es schon etwas energischer. Ich drehte mich um und stand vor einer dreiköpfigen Familie, das Kind, vielleicht zwei Jahre alt, saß im Kinderwagen.

“Das ist mein Auto!”

Erklärte er mir erneut.

Ich kenne die Familie flüchtig, die wohnen hier im Block. Im Herbst haben wir uns einmal über den Camper unterhalten, als ich gerade mit Basteleien beschäftigt war. Durch diese Tätigkeiten am Auto kenne ich mittlerweile fast die gesamte Nachbarschaft. Man grüßt sich und meine retardierten Smalltalk-Fähigkeiten werden regelmäßig auf eine harte Probe gestellt.

“Das ist mein Auto!”

Diesmal widersprach ich: “Nein, das ist mein Auto!”

“Nein, das ist mein Auto!”

Der war hartnäckig. “Hast du einen Schlüssel dafür?”

“Ja.”

Ich glaube, den Eltern wurde es ein wenig peinlich. Die Mutter erklärte mir, dass er das Auto so toll findet und jedes Mal davon schwärmt, wenn sie hier vorbei kommen. Und das tun sie täglich.

“Nun, wenn du einen Schlüssel hast, geh nach vorne und schließ auf, dann ist es dein Auto. Wenn nicht, bleibt es meins. Ich habe nämlich einen Schlüssel dafür.”

Der Junge suchte nach Argumenten, aber mehr als

“Das ist mein Auto!”

fiel ihm auch diesmal nicht ein.

Die Familie ging weiter, ich darf mein Auto vorerst behalten. Aber wenn er weiterhin Besitzansprüche geltend macht, werde ich mir den Vierjährigen hier aus dem Haus zur Hilfe holen, der ist nämlich auch ein großer Fan von Bert und hätte einiges dagegen, wenn der coole Pickup nicht mehr zu seinem Haus gehört.

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