Ich kann mich nicht erinnern, schon einmal irgendwo gewohnt zu haben, wo es so viele Brombeerbüsche, Kirsch- und Apfelbäume gibt wie hier im Nordwesten von Rostock. Allerdings habe ich auch noch nie irgendwo gewohnt, wo es so viele Stare gibt, weswegen die Kirschen eher Deko als Nahrung sind. Aber ab und zu mal ein paar Äpfel für einen Kuchen oder ein paar Gläser Apfelkompott sind schon nicht schlecht. Tja und dann wären da noch die Brombeeren.
Die zu pflücken ist nicht ganz ohne, die Büsche haben böse Dornen, wirklich ganz böse Dornen. Schon vor Jahrzehnten habe ich mal bei einer Bekannten im Garten geholfen, die Brombeerbüsche loszuwerden. Eigentlich ist das ein eher aussichtsloses Unterfangen, aber immerhin gelang es uns, sie in Schach zu halten.
Hier hält niemand die Büsche in Schach. Und neben schmackhaften Beeren im August bieten sie zudem Lebensraum und Nahrung für unzählige Tiere, Insekten, Vögel und kleine Säugetiere. Auch wir sind auf die Idee gekommen Brombeeren zu sammeln und zu verarbeiten. Und das bereits seit wir hier wohnen, seit 2019. Aus diesem Jahr stammt das Bild oben. Allerdings waren wir da noch im Umzugs-/Einrichtungsstress und haben die Ergebnisse nicht geknipst.
Diese Woche war es wieder so weit, wir gingen Brombeeren pflücken. Zwei Stellen haben wir dafür hier in der Nähe, an denen sehr viele Büsche und sehr wenig Pflücker sind. Vorgestern waren wir zunächst bei der Freiwilligen Feuerwehr und anschließend bei der Neptun-Werft und haben dort schon einiges gepflückt.
Weil es uns zu warm war und uns das Ergebnis von rund 500 Gramm Brombeeren noch nicht ausreichte, sind wir Donnerstagmorgen erneut losgezogen. Unsere Vorgehensweise: Der Herr Lebensabschnittsgefährte biegt und zieht mit einem Stock mit Haken an der Spitze (dient eigentlich dazu, die Vorhänge auf dem Balkon zu verschieben) die dornigen Äste zurecht, um an die Beeren zu kommen. Ich suche die Büsche mit ab und halte die außerdem die Sammelschale mit den Brombeeren. Hier mal ein Zeitraffer davon:
Als wir fertig und wieder zuhause waren, hatten wir insgesamt 1.117 Gramm leckerer Brombeeren.
Das reichte aus für ein ganzes Blech Brombeekuchen.
Die Brombeeren selbst waren dieses Jahr zwar nicht so groß wie in den Jahren zuvor. Ich denke, es war viel zu trocken. Aber dennoch waren sie sehr süß und extrem lecker.
Für den Kuchen habe ich etwa die Hälfte verwendet. Der lässt sich auch gut einfrieren. Die andere Hälfte der Beeren wurde zu Marmelade verarbeitet.
Und die Eingangs erwähnten Stare haben wir auch in (Bewegt-)Bildern festgehalten. Die versuchen nämlich auch, an die Brombeeren zu kommen.
Allerdings ist das zumindest in diesem Fall nicht gelungen. Dafür haben wir die ganze Bande nochmal bildlich eingefangen, als sie sich auf der Wiese gegenüber tummelte.
Der Herr Lebensabschnittsgefährte, der den brombeerpflückenden Star geknipst hat, hat die Truppe außerdem auch gefilmt und toll erwischt: