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Brainfog

 ·  ☕ 3 Minuten zum Lesen  ·  ✍️ dark*

Ein kläglicher Versuch zu beschreiben wie es ist, wenn einem immer wieder die Worte und Gedanken ausgehen.

So oft habe ich mich in den letzten Tagen nun schon an den Laptop gesetzt, die Timer-App und die E-Mail geöffnet und … tja, und weiter bin ich nicht gekommen. Im Gehirn wird alles unklar und verschwommen, ich kann mich kaum darauf konzentrieren, was ich denn jetzt als nächsten Schritt machen muss.

Es ist als würde ich gegen eine unsichtbare Wand rennen. Wobei unsichtbar gar nicht mal so ein schlechtes Stichwort ist, denn das hinter der Wand schwankt zwischen unscharf und unsichtbar. Manchmal dauert es quälend lange, bis ich im Synapsen-Labyrinth eine Information gefunden habe. Die Datenautobahn in meinem Kopf wirkt lückenhaft, voller Schlaglöcher und falsch ausgeschildert. Orientierung war ja eh noch nie mein Ding.

Ich sacke innerlich und vermutlich auch äußerlich zusammen. Ich lasse den Kopf hängen und die Gedanken fallen. Früher dachte ich immer, man könne nicht nichts denken. Heute bin ich da nicht so sicher. Ich glaube, ich sitze manchmal da und denke nichts, fühle nichts. Gedankenverloren. Wo man sich nicht auskennt, geht man schnell verloren.

Waren das jetzt Stunden oder doch nur Minuten? Keine Ahnung, ich habe kein Zeitgefühl. Alles ist so träge und zäh. Der Kopf wird immer schwerer, mir fehlt die Kraft, den Rücken einigermaßen gerade zu halten.

Ich kann Gedanken nicht zuende denken. Mir fehlen Wörter. Manchmal weiß ich mitten im Satz nicht mehr, was ich eigentlich sagen will oder worüber ich gerade rede. Alles in meinem Kopf geht nur quälend langsam oder gar nicht. Geräusche führen schnell zu Reizüberflutung, Musik ist genauso nervig wie jedes andere Geräusch. Podcasts hören lenkt mich ab, lässt die Geräusche um mich herum nicht durch und füllt die Leere in meinem Kopf, dass ich sie nicht fühlen muss. Es redet nur eine Person und niemand verlangt von mir, irgendeine Entscheidung zu treffen.

An solchen Tagen bleibt mir nichts anderes, als irgendwas ohne Computer zu machen, irgendwas aufzuräumen, zu putzen, zu bügeln, zu kümmern. Aber bloß nicht zu kompliziert. Brot und Kuchen gleichzeitig backen, dabei noch das Timing für die Pizza im Auge behalten? Vergiss es, viel zu stressig! Das Regal im Arbeitszimmer endlich umräumen und überlegen, wie ich es nun einräumen möchte? Keine Chance!

So dümpele ich vor mich hin und bekomme nichts wirklich geschafft.

Den eingangs erwähnten Arbeitsauftrag habe ich gestern nachmittag zusammen mit dem Herrn Lebensabschnittsgefährten erledigt. Der sagte mir den nächsten Schritt an, wenn ich nicht mehr weiter wusste, der half mir Fehler zu finden. Der hat so unglaublich viel Geduld mit mir und für mich übrig. Ohne den wäre ich völlig verloren.

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dark*
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don't expect a bright light