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Was war inzwischen - KW 24/2025

 ·  ☕ 3 Minuten zum Lesen  ·  ✍️ dark*

Eine eher unscheinbare und ereignislose Woche in einem Leben voller Belanglosigkeit ist vorüber. Immerhin habe ich Toffifee selbst gemacht, das darf man durchaus als Highlight betrachten.

Der Montag ist nicht trennscharf von einem Sonntag unterscheidbar, es ist Feiertag. Wir verbringen den Tag weitgehendst mit Müßiggang. Nachmittags räumen wir das Auto aus. Der Wagen muss ja morgen wieder in die Werkstatt und wer weiß, wie lange das dauert. Daher holen wir alles aus dem Camper, was wir eventuell für eine Tour benötigen könnten.

Im Park werden die Zelte der Mittelalterveranstaltung, die ziemlich ins (Regen-)Wasser gefallen ist, wieder abgebaut. Die Gewandeten verschwinden, ab jetzt beherrschen Trainingshosen und Jeans wieder das Straßenbild. Den Abend versüßen wir uns mit selbstgemachten Toffifee, die zwar optisch nicht an das Original herankommen, geschmacklich dafür locker überholen. Auf die inneren Werte kommt es auch.

Selbstgemachte Toffifee in einer Silikonform

Ein Arztbesuch steht an. Ich will nicht. Es ist nur eine Kontrolle beim Augenarzt wegen der Medikamente und bisher war eh immer alles in Ordnung. Mein “Ich will nicht” bezieht sich eher auf die Pflicht, zu einer bestimmten Uhrzeit an einem bestimmten Ort sein zu müssen, auf Wartezimmer, auf überhaupt und alles. Es ist die erwachsene Version vom Aufstampfen mit den Füßen, dem bisweilen auf Auf-den-Boden-werfen-und-schreien folgt. Heute stampfe ich nur. Ich will nicht.

Den Rest des Regentages widme ich dem Haushalt. Auch nicht besser.

Am Mittwoch schaffe ich immerhin einen weiteren Blogbeitrag aus der Warteschlange derer, die sich zur dringenden und deutlich verspäteten Veröffentlichung in eben jener Warteschlange angesammelt haben. Sie liegen langsam schwer auf meiner Schulter und so freue ich mich über jeden Ballast, den ich endlich zum Ziel gebracht habe. Vielleicht sollte ich die Bloggerei doch lieber drangeben, vielleicht bin ich mittlerweile einfach zu langsam und zu träge dafür.

Am Donnerstag falle ich schon um fünf Uhr aus dem Schlaf. Es ist bereits taghell, es wird hier ja gar nicht mehr richtig dunkel zurzeit. Ich vermisse die morgendlichen Sonnenaufgänge über der Warnow und dem Hafen, die jetzt nicht nur mitten in der Nacht stattfinden, sondern auch versteckt hinter einem der anderen Wohnblöcke hier. Raus gehen will ich nicht, der Mann radelt alleine los und bringt Brötchen mit. Aber immerhin schaffe ich einen weiteren Blogbeitrag.

Der Freitag war so belanglos, dass ich mir nicht einmal Notizen gemacht habe. Nachmittags haben wir die Bremsen unserer Fahrräder neu gemacht. Genau genommen hat der Herr Lebensabschnittsgefährte gemacht und ich stand daneben und habe zugeguckt.

Samstag radeln wir zum Strand und gehen dort spazieren. Es soll ja ein richtig warmer Tag werden dieser Samstag. Bevor wir zurückradeln, gönnen wir uns ein Eis, ein Calippo. 2,50 Euro kosten das bisschen gefrorenes Zuckerwasser mittlerweile. Warum nur kaufen die Leute denn nicht noch mehr Eis? Das mag man sich bei Unilever fragen. Die Antwort könnte lauten: Zu süß, zu teuer, zu russlandfreundlich. Bei uns jedenfalls auch eher Ausnahme als Regel und am Strand leider alternativlos.

Mein Schaffensdrang hält an und ich beschäftige mich weiter mit meinen Blogbeiträgen. So gelingt es mir dann auch, am Sonntag endlich den ersten Teil der Frankfurt-Reise zu veröffentlichen. Eigentlich wollte ich mir ja die Haare schneiden und färben, aber dazu bin ich den ganzen Tag nicht gekommen. Und so war der Sonntag ein Gammeltag. Apropos Gammeltag: In Marl (NRW) gibt es ein Seniorenheim für Demenzkranke, das Gammeloase heißt. Deren Konzept entspricht in etwa meiner Vorstellung von einem angenehmen Leben. Wenn sich mein Gehirn mal völlig verabschiedet, möchte ich auch in so einem Heim untergebracht werden.

Bis es soweit ist, kämpfe ich mich hier zuhause weiter durch den Alltag, meine endlosen To-Do-Listen und die Widrigkeiten meines Lebens. Dabei geht’s mir momentan gar nicht mal schlecht, meistens ganz okay, manchmal - so wie jetzt - geht’s mir gar nicht.

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