Was habe ich mich aufgeregt nach unserem Pfingstwochenende in Frankfurt: Auf allen Photos, auf denen blauer Himmel zu sehen war, war auĂerdem auch ein dunkler Fleck zu sehen, der aussieht wie ein Fettfleck. So ein ScheiĂ! Bis vor zwei Monaten oder so war die Kamera noch versichert, aber jetzt ist es mein Problem. Und das nervt!
Die Frankfurt-Bilder habe ich dann notgedrungen bearbeitet. Normalerweise mache ich mit meinen Bildern nicht mehr als gerade richten (sofern nötig) oder einen Ausschnitt erstellen, wenn dies eine bessere Wirkung erzielt. Weitere Bearbeitung gibt und gab es bei mir nie. Aber Fettfleckbilder will ja auch keiner sehen und so griff ich in die Trickkiste. Beispiel gefÀllig? Das Bild vom Maintower, wie ich es hochgeladen habe:
Und hier einmal das unbearbeitete Original, etwas schief, das Schiff fĂ€hrt ja nicht so ganz ruhig, und mit unĂŒbersehbarem Fleck:
Bei wolkenlosem blauem Himmel lĂ€sst sich das ja noch recht schnell und problemlos retouchieren, aber sobald irgendetwas das makellose Blau unterbricht, wird’s schwierig.
Da wir demnÀchst wieder eine Tagestour machen wollen, lieà mir das Thema in den vergangenen Tagen keine Ruhe. Die Kamera wurde schon zweimal wegen Fusseln und/oder Staub auf der Linse oder auf dem Sensor eingeschickt. Beide Male wurde es wegen der Garantiezeit auf Kulanz gemacht.
Die Kamera, eine Panasonic Lumix DMC-TZ10 ist nun ziemlich genau vier Jahre alt. Ich habe sie vom LebensabschnittsgefĂ€hrten “geerbt”, als der sich im Dezember 2012 eine Systemkamera gekauft hat. Da stellt sich nun die Frage, ob man noch einmal viel Geld fĂŒr eine Reinigung ausgibt oder lieber eine neue kauft.
Aber kampflos wollte ich die Kamera auch nicht aufgeben und dieser stÀndige Wahn, alles lieber neu zu kaufen statt zu reparieren, weil Reparaturen so exorbitant teuer im Vergleich zur Neuanschaffung geworden sind, geht mir auch gegen den Strich. Und so befragten wir diverse Suchmaschinen nach Tutorials, die erklÀren, wie man unsere Kamera reinigt. Und tatsÀchlich fanden sich bei YouTube mehrere Videos, eins davon faszinierte sogar den Kater.
Allerdings ist es nicht ganz einfach, eine Kompaktkamera zu zerlegen und anschlieĂend wieder funktionsfĂ€hig zusammen zu bauen. Uns ĂŒberkamen zunĂ€chst Zweifel, ob wir das hinbekĂ€men. In dem fusseligen Zustand hatte ich allerdings keinen SpaĂ an der Kamera. Wir ĂŒberlegten, vielleicht doch noch einmal im GeschĂ€ft nachzufragen, wieviel es denn nun kosten soll, und beendeten das Thema vorerst wieder. Aber es lieĂ mir keine Ruhe.
Wir beschlossen Ich beschloss, dass wir die Kamera noch heute auseinander nehmen und reinigen. Zu verlieren habe ich eh nichts, denn so wollte ich die Kamera eh nicht mehr. Also Tod oder Weltmeister. Wir orientierten uns bei der Demontage zuerst an diesem Video, um die Objektiv-Sensor-Einheit aus dem GehĂ€use zu operieren. In einem weiteren Video wird dann erklĂ€rt, wie man diese Einheit zerlegt. Wir gingen dabei ziemlich akribisch vor und sortierten die Schrauben und Einzelteile nach Arbeitsschritten. Zuviele GerĂ€te hatte ich schon planlos zerlegt und anschlieĂend ratlos vor einem unsortierten Kleinteilesortiment gesessen.
ZunĂ€chst wird der Sensor von der Einheit abgeschraubt. Schrauben und Sensor fanden ihren Platz im Ordnungswahnsystem. Als der LebensabschnittsgefĂ€hrte noch einmal auf den Sensor blickte, entdeckte er dort einen Fussel. Sollte das etwa schon der ĂbeltĂ€ter gewesen sein? Mithilfe einer Lupe schaute ich ihn mir genauer an und erkannte tatsĂ€chlich die Form, die mir auf so unangenehme Weise auch schon beim Fokussieren im Display begegnet war. Mein Fussel hatte so in etwa die Form eines Fragezeichens. Er war es!
Leider gibt es nur diese eine verwackelte Aufnahme von dem MiststĂŒck. Mit Hilfe des Blasebalgs war der Fussel Geschichte! Wir bauten die Kamera wieder zusammen und der abschlieĂende Test beweist: fusselfrei!