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down.depressed.lonely

 ·  ☕ 2 Minuten zum Lesen  ·  ✍️ dark*

Gestern Morgen unter der Dusche hatte ich endlich die Erkenntnis, lange genug hat es gedauert. Bereits in den Osterferien habe ich mich immer wieder gefragt, woher diese Änderungen kommen. Allerdings habe ich sie allesamt darauf geschoben, dass ich nicht mehr rauche und einen die Bewältigung einer Sucht ja nunmal ändert. Aber mittlerweile ist die erste Euphorie, die alles andere überdeckte, über mein neues Nichtraucher-Dasein verflogen und der Blick auf das, was darunter liegt, wird klarer.

Nicht verflogen sind die Lustlosigkeit, Antriebslosigkeit, Schlaflosigkeit und ein paar weitere -losigkeiten. Und gestern Morgen unter der Dusche, nachdem das erste Wasser über meinen Schädel lief, stand es dann auf einmal in ganz großen Lettern vor mir: DEPRESSION! Mädel, du steckst mitten in einer Depression. Und mir war schleierhaft, dass ich es nicht schon vorher erkannt hatte.

Auch war ich in den letzten Wochen wieder in einem Suizid-Chat, natürlich nur aus Neugier, wie ich mir einredete. Lange war ich um den Eingang herum geschlichen, bis ich endlich zwei mir (nicht nur vom Hören-Sagen) bekannte Nicks entdeckte und den Chat betrat. Nach Hause kommen - war eines der Gefühle, die ich dort hatte. Vor allem, nachdem nur ein kurzer Dialog nötig war, um mich wieder zu erkennen:

shadow: *dark anguck*

dark: ja, shadow, ich bin’s tatsächlich.

Mehr war nach acht Jahren nicht nötig zur Erkennung. Es folgte seinerseits die Erklärung, dass ich mich zu benehmen hätte, und meinerseits, dass man die Einstellungen mittlerweile dergestalt geändert hat, dass mein Sternchen nicht mehr geht.

Aber trotz des Gefühls, nach Hause zu kommen, ist da auch der Beigeschmack des Anachronismus. Während die anderen, die dort chatten, über die Jahre mehr oder weniger regelmäßig dort waren, habe ich die ganze Zeit gefehlt und irgendwie anders vegetiert. Es ist eigenartig und schwer zu beschreiben. Jedenfalls bin ich zwar nicht regelmäßig dort, aber es ist tröstlich zu wissen, das es da noch Gleichgesinnte gibt.

Gleichgesinnte … hm. Was für ein wunder Punkt, der meine Gedanken auf Reisen schickt in Sphären, die mir nicht sonderlich bekommen. Zwar rede ich mir immer wieder ein, dass ich die Suche aufgegeben hätte, aber dann gibt es immer wieder Situationen, die mir klar vor Augen halten, dass es nicht so ist. Ich bin nur froh, dass diese Situationen relativ selten sind, da ich relativ selten (seit Monaten gar nicht mehr) privat mit Menschen zu tun habe.

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