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Ferien im Stall

 ·  ☕ 3 Minuten zum Lesen  ·  ✍️ dark*

Der Ferienkurs im Stall fand von Dienstag bis Samstag jeweils von 9:00 h bis 13:00 h statt. Puh, früh aufstehen in den Ferien! Aber was soll’s, für Pferde tun wir ja fast alles.

Der erste Tag war - wie bereits erzählt - überschattet von dem Unfall der Lieblingsstute. Da diese nun lange ausfallen wird, wurde Schatzi der neue Wallach, ein dunkler Hannoveraner, zugeteilt. Da er seine ganze Umgebung und die Leute noch nicht so gut kennt, beobachtet er alles mit größter Aufmerksamkeit und Neugier, findet das Geschehen um ihn herum aufregend und spannend.

Luigi Luigi Luigi

Das darkinchen war stolz. Schließlich gilt es unter den Reitschülern immer als besondere Ehre, ein neues Pferd als erstes reiten zu dürfen. Der Neue erwies sich als kreuzbrav. Lediglich bei den kleinen Ausritten hatte er den Drang vorwärts zu streben - wenn es nach ihm gegangen wäre, in der schnellsten Gangart, die ihm zur Verfügung steht. Für einen Tetenreiter ist dies - gerade im Gelände - ungünstig, da der Rest der Herdentiere instinktiv hinterher rennt. Daher musste Schatzis Pferd bei den Ausritten geführt werden. Schließlich waren dies die ersten beiden Geländegänge der jungen Reitschüler, da ist überhöhte Vorsicht durchaus noch angebracht.

An den übrigen Tagen wurde der Entlasungssitz einstudiert, der u. a. beim Springen anzuwenden ist. Am vorletzten Tag hat dann auch tatsächlich die ganze Gruppe ihren ersten, kleinen Sprung absolviert. Jeder einzelne Teilnehmer hat es geschafft, sein Pferd über das Hindernis (mit der Wahnsinnshöhe von etwa 25 cm) zu bekommen und sich dabei - mehr oder weniger elegant - im Sattel zu halten. Stolz auf sich selbst waren sie alle und hatten ungeheuren Spaß dabei.

Da der Neue noch nicht zur Herde darf, kam er nach dem Lehrgang immer in einen Auslauf, wo er sich zunächst genüsslich in den Dreck geschmissen und gewälzt hat, zufriedene Grunzlauten von sich gebend. Anschließend rief er stets laut nach seinen Artgenossen. In diesen Tagen wird er vermutlich langsam an die Kollegen gewöhnt, zunächst mit den ganz lieben zustammen gestellt um sich so langsam in die Herde, die insgesamt etwa 40 Tiere hat, einzuleben.

Granny Granny

In der übrigen Zeit, außerhalb des Lehrgangs, haben wir uns um “unsere” Stute gekümmert. Wir haben ihr täglich ihre Medikamente gegeben, die Box ausgemistet und sie geputzt. Donnerstag war der Tierarzt noch einmal da. Äußerlich heilt die Wunde sehr gut. Wie es innendrin aussieht, kann natürlich kein Mensch sagen, da muss man die Zeit abwarten. Zwischenzeitlich ist sie jedoch wieder sehr beweglich und schafft es offensichtlich auch irgendwie, sich in der Box hinzulegen und anschließend wieder aufzustehen. Ein gutes Zeichen? Hoffentlich.

Außerdem hat das darkinchen mit Begeisterung Boxen ausgemistet, die Stallgasse gekehrt, Pferde auf Anweisung der Stallbesitzerin reingeholt und rausgebracht und auch sonst schwer gearbeitet. Hier zuhause trägt sie nicht einmal den Müll runter, ohne den Eindruck zu vermitteln, sich halbtot arbeiten zu müssen. Auch haben wir geholfen, das neue Reiterstübchen aufzubauen und anzupinseln. Es ist einfach schön dort, am Rande der Stadt. Wenn man über die Reitbahn blickt, sieht man nichts als Wiesen und Felder, keine Häuser oder sonstige Zivilisation, die sich dem Blick in den Weg stellt.

Schön war’s.

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