Oje, das ist ja nicht lange gut gegangen mit den Montagsbeiträge. Aber Fatigue und Brainfog machen mir mal wieder sehr zu schaffen. Die beiden treten normalerweise zusammen auf. Mein Brainfog stellt sich so dar, dass das Denken manchmal so unglaublich zäh und anstrengend ist. In Worte fassen kann ich die Gedanken dann gar nicht, auch nicht bei eher simplen Dingen. Und manchmal reißt das Denken einfach ab, der soeben noch dagewesene Gedanke ist dann weg. Befinde ich mich gerade in einem Gespräch, reißt der Faden mitunter mitten im Satz ab und es ist vorbei. Der Kopf ist dann leer und es ist still darin. Ein schreckliches Gefühl.
Dementsprechend wenig habe ich für die letzte Woche notiert, mit der Kreativität und Produktivität ist es dann auch nicht allzuweit her.
Der Montag bleibt im Unklaren, mein Notizbuch leer.
Dienstag schaffe ich es immerhin einen Geburtstagskuchen zu machen, Burger zu Mittag zuzubereiten und den Schornsteinfeger hereinzulassen. Glück gebracht hat er allerdings nicht.
Mittwoch versumpfe ich wieder am Laptop. Nachmittags stelle ich mich mal ein wenig auf den Balkon in die Sonne. Sonne soll ja helfen, dass es einem besser geht. Vor dem Haus liegt ein Haufen Sperrmüll, anscheinend zieht die Nachbarin demnächst aus. Zu dem Sperrmüll hat sie eine unglaubliche Menge Kartons gestellt. Und während ich mir noch denke, dass die sich ihre Bude ganz schön mit Kartons zugemüllt hat, fällt mir auf, dass es bei uns auch nicht viel besser aussieht. Die kann man ja vielleicht irgendwann nochmal gebrauchen. Karton-Sammeln ist wohl so ein Ding der 2020er Jahre, als alle haufenweise Zeug im Internet bestellen.
Dann fasse ich einen Plan und drücke mir die Daumen, dass er funktioniert. Abends bin ich schon wieder auf dem Balkon, wir beobachten die ISS.
Donnerstag gibt’s Erdnüsse zum Frühstück, wir haben vergessen Brot aus dem Froster zu holen. Die letzte Scheibe vom vorherigen Brot überlasse ich dem Herrn Lebensabschnittsgefährten. Erdnüsse sind ein guter Ersatz, ich liebe Erdnüsse! Vormittags setze ich meinen Plan von gestern in die Tat um. Ich verwerfe meine ToDo-Listen und mache für jede einzelne und noch so kleine Tätigkeit einen eigenen Zettel. Dann nehme ich mir nach und nach jeweils einen Zettel und erledige, was darauf steht. So mache ich das mit ein paar Zetteln und freue mich, wenigstens etwas geschafft zu haben. Abends beobachten wir wieder die ISS.
Das morgendliche Aufraffen fällt mir von Tag zu Tag schwerer, der Mann schleift mich täglich aus dem Haus durch den Park. Am Freitag kann ich mich kaum noch dazu aufraffen. Hinzu kommt, dass die Luft schon wieder grottig ist. Das Atmen tut weh und der Kopf auch. Wobei ich mich beim Atmen der schlechten Luft ja durchaus frage, ob das eher hypochondrisch ist, dass ich das merke, oder ob es wirklich immer schlimmer wird.
Ich habe meinen Komoot-Account gelöscht. So wirklich genutzt habe ich das eh nie und da der Laden jetzt verkauft wurde, nahm ich das zum Anlass. Außerdem will ebay seine KI mit mir trainieren, aber ich widerspreche dem. Anfang der Woche habe ich meine Amazon-Daten erhalten, da werde ich den Account auch noch löschen, sobald der Zettel dran ist.
So langsam geht es wieder bergauf mit mir. Vielleicht auch, weil am Dienstag endlich der Termin beim Lungenarzt ist und der hoffentlich eine Idee hat, wie er mich jetzt weiter therapiert.
Diese Woche haben wir die britische Serie The Outlaws angefangen. Die ist wirklich gut.
Am Samstag ist hier Frisör angesagt. Erst schere ich dem Mann den Kopf, dann schneide ich meine Haare. Das mache ich schon selbst seit ich 14 Jahre alt war. Während der coronabedingten Geschäftsschließungen im Jahr 2020 hat mir das einen nicht zu unterschätzenden Vorteil verschafft, während der Rest der Nation rumlief wie eine Horde Halbwilder.
In den Park gehe ich heute nicht, ich will nicht raus.
Dieses Wochenende sind die Chemnitzer Linuxtage. Der Herr Lebensabschnittsgefährte sitzt auf der Couch und hört sich Vorträge an, ich bin ich der Küche und raspel Möhren, bis ich “Uhh” sage, was der Mann hört. Ich will gerade ins Wohnzimmer, da ist er schon auf dem Weg zur Hausapotheke und fragt, ob Pflaster reicht. Ich bejahe. Ich habe mir nur oberflächlich die Haut am Daumen weggeraspelt. Das blutet zwar ein wenig, ist aber mit einem Pflaster bestens versorgt.
Abends essen wir Chips und ich denke mir, dass wir ganz schön tief gesunken sind. Eine Tüte Chips (150 g) wird hier aufgeteilt in vier Portionen: je eine für ihn und für mich am Samstag und am Sonntag. Normale Menschen essen eine Tüte ganz alleine an einem Abend.
Mir bekommt schon eine Viertel Tüte Chips nicht wirklich gut, ich schlafe schlecht und will am Sonntag überhaupt nirgendwo hin, nicht einmal ans Meer, was ich eigentlich geplant hatte. Aber mir ist alles zuviel. Und dann ist auch noch der Todestag von unserem Smacksi, der jetzt schon seit sechs Jahren nicht mehr da ist.
Mittags mache ich uns ein Curry. Ich werde echt sonderlich, so etwas hätte ich “früher” nicht gegessen, geschweige denn selbst gekocht. So lange ist dieses “früher” noch gar nicht her, ich habe erst während der Corona-Pandemie das Kochen gelernt.
In meinem Reiseblog suche ich nach einem UFO-Bild und stelle fest, dass “… wir wären auch nicht mehr aufgefallen, wenn wir mit einem UFO gelandet wären …” eine leicht inflationär gebrauchte Formulierung bei mir ist, die kommt immerhin vier Mal dort vor. Ich brauche wohl mal einen neuen Vergleich.
So. Die Woche ist geschafft. Dienstag ist nicht nur Termin beim Arzt, wir fahren auch mal wieder ein wenig in der Republik herum. Daher weiß ich aktuell noch nicht, ob es nächste Woche einen Beitrag geben wird, ob ich die Zeit haben werde, den zu schreiben. Aber irgendwann werde ich wieder schreiben - Man liest sich.