Die Taste zum Öffnen der Mikrowellentür war kaputt, die Tür ließ sich nicht mehr öffnen. Statt direkt eine neue zu kaufen, wollten wir es zunächst mit Reparatur versuchen. Und dann kam eines zum anderen:
Um die Mikrowelle aus ihrem Platz im Hängeschrank herausnehmen zu können, muss man die Fächer da drüber ausräumen, da das Stromkabel nach oben geführt und dort in einer Steckdose eingesteckt ist. Und wenn ich schon dabei bin, so dachte ich mir, kann ich auch gleich das angestaubte Zeug in eben jenem Schrank auch mal spülen. Gleichzeitig stellte sich die Frage, ob das Zeug überhaupt noch benötigt wird, wenn es im Schrank doch nur vor sich hin staubt. Aber dann kam mir wieder in den Sinn, dass einiges davon tatsächlich nur deswegen nicht benutzt wird, weil es verstaubt ist - Henne-Ei-Problem quasi.
Oben auf dem Schrank drapierte ich mangels besserem Platz beim Aufbau der Küche im Jahre 2019 meine Sammlung an Coca-Cola-Gläsern. Das sah eigentlich ganz nett aus.
Später packte ich die alle noch aus und stellte die Gläser ohne Kartons dort oben hin. Und da standen sie bis gestern und wurden zwischendurch nur ein einziges Mal zum Spülen vom Schrank geholt. Man kann sich also vorstellen, wie die aussahen. Und wenn ich schon da oben bin, so dachte ich mir, kann ich die angestaubten Gläser auch mal spülen. Und, so dachte ich mir weiter, mir überlegen, ob ich die anschließend wieder dort oben platziere oder eben nicht.
Ich stapfte in den Keller, um die Kartons der verstaubten Gläser zu suchen. Mit Erfolg natürlich, ich weiß ja, was wo in unserem Keller steht. Bei der Gelegenheit warf ich mit dem Hintern ein Glas mit eingelegten Möhren aus dem Regal, so dass ich nun verkünden kann, dass der Kellerboden frisch gereinigt ist.
Zurück in der Wohnung begann ich also mein Werk und räumte den Schrank über der Mikrowelle aus. Und wenn ich schon dabei bin, so dachte ich mir, kann ich den Schrank daneben, in dem Tassen und Gläser aufgewahrt werden, auch gleich mal ausräumen und dort Platz für den Elektrogrill schaffen und ein paar Gläser und Tassen aussortieren. Prioritäten, so wichtig. Dann holte ich “noch eben” die Gläser vom Schrank herunter.
Wir haben insgesamt etwa fünf Meter Arbeitsplatte in der Küche, die nun vollgestellt war mit Gläsern, Tassen, Schüsseln, dem Elektrogrill und was sonst noch in den Schränken zum Vorschein kam. Ich putzte oben auf den Schränken und in den Schränken, schleppte die Mikrowelle ins Wohnzimmer zum Reparieren sowie einige Gläser, um das Essen zubereiten zu können, denn als hätte ich nicht schon genug zu tun, gab es auch noch Pizza.
Nach dem Essen begann ich mit der Spül-Orgie. Unzählige Gläser, Tassen und Schüsseln wurden von Hand gespült und anschließend abgetrocknet, dann die Guten auf und in den Schrank zurück, die schlechten in die Kartons.
Zuvor standen die kompletten Hängeschränke voll, dicht gedrängt mit Gläsern. Nun nur noch die lange Seite in lockerer Formation.
Dazu sollte vielleicht noch erwähnt werden, dass McDonald’s meine Sammelleidenschaft im Jahr 2019 abrupt beendet hat, in dem der Konzern in der 2019er Sammelreihe Gläser herausbrachte, die in Form und Farbe exakt denen aus der 2016er Reihe entsprachen. Das war der Auslöser für mich zu beschließen, dass ich genug Gläser habe. Und diese Woche habe ich beschlossen, dass ich zuviele davon habe. Insgesamt fünf Jahrgänge, also 30 Gläser habe ich aussortiert. Der Rest darf - vorerst - bleiben.
Die Mikrowelle hat der Herr Lebensabschnittsgefährte übrigens repariert, die tut’s noch ’ne Weile.
Ach ja, und wenn ich schon dabei bin, so dachte er sich, kann die Frau auch gleich mal das Blech reinigen. An dem klebte nämlich von innen noch Rest-Ei von den Eierkochversuchen aus den Jahren 2012 und 2015, die ein wenig außer Kontrolle gerieten …
Nun denn, der Frühjahrsputz in der Küche ist jedenfalls beendet.