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Deutsche Pässe

 ·  ☕ 3 Minuten zum Lesen  ·  ✍️ dark*

Die derzeitige Innenministerin will ein neues Einwanderungsgesetz auf den Weg bringen, dass es Nicht-Deutschen ein wenig erleichtert, die Deutsche Staatsbürgerschaft zu erlangen. Das kann man gut finden, das kann man schlecht finden und das kann einem egal sein.

Ich gehöre eher zur Gruppe der letzteren, wobei es mir aber nicht egal ist, sondern ich habe mir schlicht noch nie wirklich Gedanken darum gemacht, daher keine richtige Meinung dazu. Ich rege mich aber auch nicht darüber auf. Wozu auch? Ich bin ja eine von den privilegierten Deutschen mit deutscher Geburtsurkunde und deutschem Pass. Das ist übrigens nicht selbstverständlich, von meinen vier Großeltern hatten lediglich zwei einen deutschen Pass von Geburt an, die anderen beiden haben den erst später erworben. Wie käme also ausgerechnet ich dazu, anderen dieses Privileg zu verwehren? Dagegen bin ich sicher nicht.

Das einzige, was mich ein klein wenig stört, ist die doppelte Staatsbürgerschaft. Wobei es mir auch noch ziemlich wurscht ist, wie viele Staatsbürgerschaften ein Mensch haben kann oder will. Kritisch sehe ich nur und ausschließlich das damit verbundene Wahlrecht. So wirklich erklären kann ich das nicht, aber in mehreren Staaten die politischen Geschicke mitbestimmen zu können, fühlt sich für mich falsch an. Das liegt sicher auch an meiner Persönlichkeitsstruktur, ich bin generell eher so ein “Ganz oder gar nicht”-Typ. Aber ich bin nun auch nicht so sehr dagegen, dass mich das irgendwie anfassen würde. Das ist mehr so ein “Find ich blöd, aber wenn die Politik das so beschließt, dann ist das halt so.”

Ja, und dann kommt die Bildzeitung daher und titelt:

Screenshot

Stimmungsmache vom Schundblatt.

Puh. Das ist auf vielen Ebenen falsch. Die deutsche Staatsbürgerschaft wird ja nicht verkauft und kann daher auch nicht verramscht werden. Und außerdem hat auch nicht jeder Deutsche einen Pass, man muss nur einen Personalausweis haben. Den Reisepass benötigt man nur, wenn man die EU (bzw. den Schengen-Raum) verlassen will. Aber einer Zeitung unterstellen, man würde dort die Deutsche Sprache nicht beherrschen? Das wäre ja ein Grund, die deutsche Staatsbürgerschaft nicht zu bekommen.

Ja, und wenn die Reisepässe verramscht werden, dann fänd ich das gar nicht mal so schlecht!

Wir haben uns im vergangenen Jahr Reisepässe ausstellen lassen, da wir durchaus auch einmal Reisen nach außerhalb der EU planen. Schließlich benötigt man jetzt ja sogar schon für Großbritannien einen. Und wir haben für die beiden Pässe sage und schreibe 120 Euro bezahlt. Das ist ein stolzer Kurs. Also wenn die nun billiger würden, wehrte ich mich nicht. ;)

Noch weniger würde ich mich allerdings wehren, wenn man dieses Schundblatt und alles andere, was zum Springer-Konzern gehört, einstampfen würde.

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