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Hass

 ·  ☕ 2 Minuten zum Lesen  ·  ✍️ dark*
Der Ausloeser ist in einem Kommentar in einem anderen Blog zu finden. "Die Zeit des Hassens ist allerdings bereits vorbei." schreibt jemand. Hm. Wenn all die Wut und der ganze Hass in mir fort waeren, was bliebe dann? Leere. Mir fehlt die Vorstellung eines Gefuehls, mit dem ich diese Leere ausfuellen koennte.

Trotz meinem allgemeinen Menschenhass gibt es eigentlich nur sehr wenig Leute, die ich wirklich hasse, eine Menge, die ich nicht mag oder mit denen ich nichts mehr zu tun haben moechte. Aber echter Hass? Der ist Wenigen vorbehalten, die anderen sind schmueckendes Beiwerk, Statisten, kleine Ventile, die es von Zeit zu Zeit braucht um nicht zu platzen.

Ursachen und Wirkung lassen sich heute aus verschiedenen Gruenden nicht mehr genau feststellen. Vielleicht war es schon immer so, dass ich glaubte den Hass brauchen zu muessen um mich selbst zu schuetzen. Man fuehlt sich stark wenn man hasst, weil Hass ein unglaublich starkes Gefuehl ist. Wenn ein neuer Statist durch eine Szene meines Lebens geht, fuehle ich mich gut. Meine Emotionen haben etwas zu tun und ein Stueck Leere wird ausgefuellt, ein Ventil geoeffnet. Unangreifbar bin ich dann, jemand, den ich hasse oder verachte, der kann mich nicht angreifen. Allein die Vorstellung ist laecherlich, jeder Versuch wirkt erbaermlich. Ich stehe dann ueber den Dingen und brauche vermutlich genau deswegen meinen Hass, um unangreifbar zu sein, um nicht verletzlich zu sein und um meine Selbstachtung nicht zu verlieren.
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