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Homo-Ehe, Kinder und Rentner

 ·  ☕ 2 Minuten zum Lesen  ·  ✍️ dark*

Den Begriff selbst finde ich sehr unschön, er klingt abwertend und irgendwie schmutzig. Allerdings fällt mir auch kein besserer ein. Und immerhin passt diese Terminologie prima ins Konzept der Bayern:

“Bayern klagt gegen Adoptionsrecht für Homo-Paare”, titelte die Financial Times Deutschland. Ich wusste bisher gar nicht, dass es ein solches überhaupt schon gibt und stelle fest, dass es nur ein eingeschränktes ist. Mit der Argumentation von Stoiber, “Kinder dürften nicht ohne ihren ausdrücklichen Willen ein Elternumfeld erhalten, das mit dem Familienbild des Grundgesetzes und der Rolle von Mutter und Vater nicht übereinstimme”, müssten man auch fast allen Alleinerziehenden die (Scheidungs-)Kinder wegnehmen, denn schließlich leben die auch gegen ihren Willen in einem Umfeld, das mit dem klassischen Idealbild nicht übereinstimmt.

Viel interessanter finde ich die Frage der Begrifflichkeit: Wie nennt ein adoptiertes Kind seine schwulen Papas oder lesbischen Mamas um sie hörbar zu unterscheiden? Meine diesbezüglichen Erfahrungen sind beschränkt auf ein lesbisches Paar, von dem eine Frau einen Sohn mit in die Beziehung brachte, der zu ihr natürlich Mama sagt und die Freundin mit Vornamen anredet. Bei adoptierten oder angenommenen Babys sieht die Sache aber anders aus. Zu dieser und anderen Fragen habe ich einen sehr interessanten Artikel in der Zeit gefunden: Wenn die Eltern schwul sind. Einen Vorteil, den wir Heteros ihnen niemals werden streitig machen können, hat es ganz sicher, wenn homosexuelle Paare ein Kind bekommen: Es wird niemals hören müssen, dass es nicht gewollt war.

Ganz und gar unpassend ist der Ausdruck Homo-Ehe übrigens für zwei alte Damen aus Bad Schwartau, die sich als äußerst pfiffig erwiesen haben: Homo-Ehe jetzt auch für Heteros heißt der Artikel in der taz, der mich schmunzeln ließ.

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