Der (Arbeits-)Alltag hat uns wieder. Ich weiß noch nicht, ob ich das gut oder schlecht finden soll, ich finde das erstmal so gar nicht. Ich bin viel zu fertig, um irgendetwas zu (emp-)finden.
Es ist Montag. Es ist so dermaßen Montag, ich bin so fertig. Der Laptop macht auch nur Probleme - wie immer, wenn ich ihn ein paar Tage nicht benutzt habe - und das Antibiotikum macht müde. Wir bestellen einen neuen Leuchtbalken fürs Aquarium, die Fische schwammen im Dunkeln, als wir am Wochenende von der Reise zurückkehrten.
Der Dienstag beginnt, wie fast jeder Dienstag, mit dem Wocheneinkauf. Danach folgt Müßiggang.
Unten auf dem Parkplatz fährt ein Fahrzeug vor und bleibt mitten auf der Fahrbahn stehen. Ein Bauarbeiter-Typ steigt aus mit Zetteln und Plänen in der Hand und läuft ratlos auf dem Parkplatz herum. Das Fahrzeug gehört, wenn man der Beschriftung glauben darf, zu jener Truppe, die die weißen Linien auf die Straßen malt, Straßenmaler sozusagen. Ein Anwohner kommt gefahren und parkt sein Auto. Beim Aussteigen wird er von den Straßenmalern angesprochen. Nun laufen sie zu Dritt mit Zetteln und Plan eher planlos auf dem Parkplatz herum. Der Anwohner gestikuliert und erklärt, die Straßenmaler gucken zweifelnd. Der Anwohner parkt ein weiteres Fahrzeug um, das auf einem der Plätze stand, vor denen die Gruppe gestikulierend stand. Die Bemalungen auf den Parkplätzen könnten in der Tat eine Auffrischung vertragen.
Ein weiteres Fahrzeug der Straßenmaler-Truppe kommt angefahren. Nun diskutieren insgesamt vier Maler mit zwei Zetteln über unseren Parkplatz. Ein Möbelwagen mit polnischem Kennzeichen kommt und will etwas liefern. Der Anwohner diskutiert mit dem Möbelpolen, Zeug wird ausgepackt, Möbellieferant fährt wieder. Die Müllabfuhr kommt. Die vier Straßenmaler diskutieren immer noch, seit 30 Minuten nun schon. Die Müllabfuhr muss die Tonnen um die Straßenmaler herumfahren. Es wird noch eine halbe Stunde telephoniert und diskutiert, dann fahren fahren beide Fahrzeuge unverrichteter Dinge wieder weg. Vier Arbeitsstunden für nichts.
Genug Müßiggang, ich backe Brot und Kuchen und wenn ich schon dabei bin, auch noch einen Flammkuchen. Damit ist mein Tageswerk getan, den Rest des Tages liege ich müde auf der Couch. Nachmittags vereinbaren wir endlich mal einen Termin für die Kontrolle unserer Brillen. Zumindest meine sitzen nicht mehr so gut.
Der Mittwoch fällt quasi aus. Zwar schlafe ich nachts gut, weil das Antibiotikum so fertig macht, aber die Tage kann man halt auch vergessen.
Donnerstag fällt mir die Feststellung mit dem guten Schlaf auch schon wieder auf die Füße, denn in der Nacht war mal wieder so ein Bölleridiot im Viertel unterwegs und hat mich bis drei Uhr wach gehalten. Mir ist nicht klar, was die infantilen Vollidioten davon haben, alle 20 bis 30 Minuten mal einen Böller zu werfen. Wie sinnlos kann ein Leben sein …
Nun denn, den Optikertermin nehmen wir dennoch wahr. Die Brillen sitzen nun wieder. Und dann telephoniere ich auch mit der Leitung der Einrichtung, für die ich stundenweise tätig bin.
Nachmittags müssen wir dann zur Werkstatt, Bert verliert Öl. Die Ursache wird auf Anhieb nicht gefunden, vielleicht ist in Schweden doch mehr kaputt gegangen. Eine größere Reparatur steht an, hat aber Zeit bis nach dem Urlaub, wir müssen den Ölstand nur im Auge behalten.
Außerdem kommt heute der neue Leuchtbalken für das Aquarium und mit ihm die Feststellung, dass gar nicht der Balken kaputt ist, sondern nur eine Röhre. Aber weil die kaputt ist, funktioniert der ganze Balken nicht, der nämlich zwei Röhren hat. Also Balken wieder zurückgeschickt. Im Futterhaus hier vor Ort haben sie die Röhre nicht, aber in einer anderen Filiale der Stadt. Da wollen wir Samstag hin.
Den Karfreitag machen wir zu unserem persönlichen Carfreitag und räumen und basteln ein wenig am Auto rum. Da gibt es immer Optimierungsbedarf oder kleinere Reparaturen, die zu machen sind. Außerdem wollen wir für den anstehenden Urlaub das Solarladegerät an die Batterie anschließen. Bisher hatten wir ja nur Urlaub im der kalten und nassen Jahreszeit gemacht, da lohnte sich das Solarpanel nicht bzw. kaum. In Frankreich könnte das anders sein. Aber lange halte ich an der Basteln-Front eh nicht durch, denn die Pillen machen nicht nur müde, sondern auch Matsch im Kopf.
Am Samstag kaufen wir den Fischen endlich eine neue Lampe. Nachmittags basteln wir wieder am Auto rum. Ich bin so fertig.
Dennoch kommen wir ganz gut voran und sind am Sonntag fast fertig mit allem, was wir tun wollten (inklusive Reinigung). Ende der Woche geht’s ja schon wieder los. Auf unserem NAS verschlüsseln wir endlich mal unsere Daten, falls da doch mal eine Festplatte abhanden kommt.
Die Verträglichkeit des Antibiotikums bessert sich langsam. Leider kann ich mich nicht erinnern, ob mir das Augmentan in 2023 auch so Probleme bereitet hat. Aber da ging’s mir ja allgemein nicht so gut.
Zu Mittag probieren wir etwas Neues: Schnitzel Elsässer Art, also Schweineschnitzel angebraten und dann mit Schmand, roten Zwiebeln und Speckwürfeln belegt im Ofen überbacken. Sehr lecker!
Langsam fange ich an, mich auf den Urlaub zu freuen. Aber da liegen noch ein paar stressige Tage vor mir.