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Was bleibt, ist Leere
Wenn man schon als Kind lernen musste, dass man Menschen nicht trauen kann, ist man dann ueberhaupt in der Lage, Gottes-Glaube zu entwickeln? Wenn man sich als Kind von den Eltern und anderen Erwachsenen im Stich gelassen fuehlt, verursacht das Lieber-Gott-Geschwafel der Religionslehrer eher Bitterkeit als Hoffnung, weil fast unweigerlich die Feststellung folgt, dass Gott alle Kinder liebt, alle - ausser mich. Denn wie sonst laesst sich erklaeren, dass nicht einmal Gott mir hilft, dass er Grausamkeiten zulaesst. Und komm mir nicht mit heiliger Strafe. Was kann ein unschuldiges Kind schon anstellen, dass Gott es straft? Vielleicht hat er mich auch einer uebersehen oder vergessen, was jedoch seine Allmacht in Frage stellt.
So aehnlich jedenfalls ging es mir damals waehrend des Religionunterrichts im Kopf rum. Aber der Mensch braucht jemanden, dem er vertrauen kann und an den er glauben kann. Und wenn sonst keiner da ist, was ist dann naheliegender als das eigene Ich? Das einzige Wesen, auf das du dich verlassen kannst, an das du glauben kannst und dem du genug vertraust um es zu lieben und das du genug liebst um ihm zu vertrauen. Dumm nur, wenn auch diese Beziehung empfindlich gestoert wird.
Gestern musste ich etwas tun, von dem ich mir schon mehrfach im Leben geschworen hatte, es nie zu tun. Was es ist, spielt hier keine wirkliche Rolle, der eigentliche Akt war auch nicht mehr als die Unterschrift auf einem Blatt Papier. Aber es hat ausgereicht, um dem Vertrauen und dem Glauben an mein eigenes Ich Schaden zuzufuegen.
geschrieben von
dark*
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