Meine Nackenschmerzen, die mich seit dem Bandscheibenvorfall 2010 regelmäßig begleiten und auch aktuell wieder quälen, sind nicht ganz neu. Erstmals gab es da Mitte der 90er Jahre schon ein Problem.
Freitags fing es an und ich beschloss meinem Nacken bis Montag Zeit zu geben, sich selbst zu heilen, was er jedoch nicht tat. Im Gegenteil: Samstags trafen wir uns mit ein paar Leuten zum Bowling, anschließend gingen wir zu Mc Donald’s. Zu diesem Zeitpunkt konnte ich mich fast gar nicht mehr bewegen. R. und H. waren der Meinung, ich sollte unbedingt zum Arzt gehen und zerrten mich in die Notaufnahme der Klinik, die gegenüber von Mc Donald’s gelegen ist. Wobei zerren hier fast wörtlich zu nehmen ist. Ich versuchte mehrmals zu flüchten, sagte immer wieder, dass ich nicht zum Arzt will, aber sie ließen keinen Einspruch zu, nahmen mich in ihre Mitte. Flucht war ausgeschlossen, sie sind beide viel stärker als ich, so ergab ich mich widerwillig meinem Schicksal, hörte jedoch nicht auf rumzumeckern.
Der Pförtner zeigte meinen Begleitern den Weg zur Notaufnahme und sie schleppten mich – immer noch zeternd – dorthin. Wir mussten eine Weile warten, bis ich reingerufen wurde. Man warf einen kurzen Blick auf meinen Hals und schickte mich zum Röntgen, wo wir wieder warten mussten. Anschließend musste ich wieder zu dem Doc. Er begutachtete meine Halswirbelsäule. Ob ich öfter derartige Verspannungen hätte, wollte er wissen. Jawohl, habe ich, antwortete ich wahrheitsgemäß. Dies würde daran liegen, dass der zweite Halswirbel rechts unterentwickelt ist.
Unterentwickelt … Was für ein Wort! Ich fühlte mich noch schlechter.
Wie lange ich das denn nun schon hätte, fragte er mich und ich antwortete ebenfalls wahrheitsgemäß, dass es Freitagmorgen begann. Nachdem ich seinen Blick sah, fügte ich schnell hinzu, dass es aber erst im Laufe des heutigen Abends so schlimm geworden wäre. Das passte ihm gar nicht. Er fand es wohl unverschämt, dass ich mitten in der Nacht erschienen war. Ich hatte wenig Lust, ihm zu erklären, dass ich nicht ganz freiwillig da war, sagte nichts mehr. Er verpasste mir eine Halskrause und sagte, dass ich etwas gegen die Schmerzen und etwas Krampflösendes bekommen würde. Am nächsten Tag sollte es mir dann besser gehen. Ich befürchtete, Spritzen zu bekommen, aber es kam noch viel schlimmer: Der Doc rächte sich aufs Übelste dafür, dass ich seine Nachtruhe gestört hatte und überreichte mir zwei Zäpfchen!! Abschließend wünschte er mir süffisant grinsend eine angenehme Nacht – Scheißkerl!
Fortan begrüßte man mich mit: “Tach, Krause mein Name, Hals mit Vornamen.”