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06:36 Uhr
Ich hoere den Galopp der kleinen Fuesse auf dem Holzboden, einen Sekundenbruchteil Stille, *Zack!* springt der Wahnsinnige in mein Bett und beisst mir in den Fuss. Dann springt er wieder auf den Boden und galoppiert ins Wohnzimmer zurueck.
Stoehnend drehe ich mich um. Lass mir doch wehnigstens meine acht Minuten Doesen am fruehen Morgen. Aber ich haette mich nicht bewegen duerfen, da ist der Galopp wieder, der Sprung, ein Biss und weg ist das Mistvieh. Bloeder Kater.
Muehsam quaele ich mich aus meinem Halbschlaf und richte mich auf. Erstmal einen Schluck Wasser trinken, das ist nach dem Aufwachen obligatorisch. Durch die dental-medizinisch aeusserst unguenstige und optisch reichlich bescheuerte Mundatmung aufgrund chronisch verstopfter Nebenhoehlen fuehlt sich meine Zunge morgens wie ein Wollknaeuel an und muss gewaessert werden, dringend, bevor ich zu irgendeiner anderen Taetigkeit faehig bin.
*Zack!*, da ist der vierbeinige Psychopath wieder. Diesmal fluechtet er nicht ins Wohnzimmer zurueck sondern kommt - wie ueblich - zum Kopfende gestiefelt und reibt seinen Kopf an meinem Glas, aus dem ich wie gesagt trinke. Das Wasser rinnt mir den Mundwinkel, Hals und dann das Dekolletee hinunter. Meinem Schicksal ergeben klettere ich aus dem Bett.
Auf dem Weg zur Toilette stolpere ich ueber ein angebissenes, paniertes Schnitzel. Unglaublich, was hier manchmal auf dem Boden rumliegt. Waehrend ich das Fleisch auf den Teller zuruecklege um es spaeter fuer den diebischen Kater in kleine Stuecke zu schneiden (Wer hat eigentlich gestern vergessen, das Fleich in den Kuehlschrank zu stellen?), verfluche ich das Untier wie jeden Morgen wegen der kleinen Katzenstreu-Steinchen, die der Irre immer in halbstuendigen Buddel-Aktionen aus seiner Kackbude schaufelt.
Es laesst sich nicht laenger leugnen, der Tag hat begonnen.
geschrieben von
dark*
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