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Die Gelbe ist meine

 ·  ☕ 2 Minuten zum Lesen  ·  ✍️ dark*
Eines der letzten Tabus der Menschheit ist die Zahnbürste. Man kann alles teilen, aber nicht die Zahnbürste. Das ist eklig. Selbst in Beziehungen oder Ehen, in denen man bisweilen Dinge tut, neben denen sich die gemeinsame Benutzung einer Zahnbürste noch Appetit anregend wirkt, hat dieses Tabu bestand.

Bis vor einem Jahr war es völlig unproblematisch, in meinem Badezimmer stand ein Zahnputzbecher, in welchem eine Zahnbürste nebst Zahncreme-Tube in friedlicher Wohngemeinschaft lebten. Dann kamen meine Mitbewohner und mit ihnen ihre Zahnbürsten. Seither haben wir zwei Zahnputzbecher: Einen für das Kind mit Kinderzahncreme und den verschiedenen Bürsten, die es zur Reinigung seiner bebänderten Zähne benötigt, und einen für die Erwachsenen. Aus irgendeinem unerfindlichen Grund ist im zweiwöchigen Abstand die Information in meinem Gehirn gelöscht, welche Zahnbürste mir gehört. Meine Mitbewohner verdrehen schon jedesmal die Augen, wenn ich wieder nachfrage. Gestern Abend war ich jedoch sicher, griff nach der Bürste und putzte mir die Zähne. Als ich den Mund ausspülte, wozu ich immer die Zahnbürste in der rechten Hand behalte, beide Hände zusammen nehme um Wasser aus der Leitung aufzufangen und daraus zu schlürfen, fiel mein Blick auf den Zahnputzbecher und die gelbe Zahnbürste. "Iiiiiieehh!" Ich hatte die falsche Zahnbürste benutzt! Nach exzessivem Mund auspülen berichtete ich meinem Mitbewohner, der Bauchschmerzen vor Lachen bekam. Jetzt bekomme ich einen eigenen Zahnputzbecher mit meinem Namen drauf.
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dark*
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