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Katz und Maus

 ·  ☕ 3 Minuten zum Lesen  ·  ✍️ dark*

Smacks hatte heute eine Begegnung der eher ungewöhnlichen Art: Im Kragen meiner Jacke hatte ich eine Maus mit nach Hause gebracht, die es sich auf der Arbeit dort gemütlich gemacht hatte. Vom Jackenkragen war sie in den Kragen meines Polo-Shirts gekrabbelt und als ich dieses im Bad auszog, spürte ich plötzlich ein kleines Fellknäul, beugte mich nach vorne und sah etwas Schwarzes herunterfallen, das mit lautem Pieps-Protest über unseren Badezimmerboden unter die Waschmaschine kroch. Na toll!

“Eine Maus!”, rief ich dem darkinchen zu, das diese Woche bei uns zu Besuch ist. “Ich habe eine Maus mitgebracht!” Unglaublich! Wir mussten erst einmal lachen und überlegten dann, was wir nun tun sollten. Dort konnte das Tier schließlich nicht bleiben. Ich hätte ja den Kater damit beauftragt, aber das darkinchen war dagegen und wollte nicht, dass dem armen Mäuschen auch nur ein Haar gekrümmt wird. Also Plan B: lebend fangen.

Ich bewaffnete uns mit Handschuhen sowie je einer Faunabox. Dann zog ich die Waschmaschine vom Badewannenrand weg, um sie kippen zu können. Das half allerdings wenig, wie erwartet, kroch die Maus natürlich weiter, um unter der Waschmaschine in Sicherheit zu bleiben. Zwischendurch hatte sie sich auch einmal ins Innere der Waschmaschine verkrochen, was mir allerdings ziemlich missfiel. Aber schon beim nächsten Kippen war sie wieder zu sehen und blieb dann glücklicherweise hinter der Waschmaschine, von wo aus ich sie in Richtung darkinchen dirigierte, die ihrerseits die Faunabox über das verschreckte und laut piepsende Tier stülpte. Uff, geschafft!

Dann stellten wir unseren Gast dem Katertier vor.

Wer_bist_denn_du

Der war zunächst auch sehr interessiert, guckte und schnüffelte und schnüffelte und guckte. Dann fing die Maus wieder an zu piepsen und der Kater machte einen Satz rückwärts vor Schreck. Danach wollte er sich dem gruseligen Gast nicht mehr nähern. Ich machte den Deckel auf die Faunabox und stellte diese in unser Abstellzimmer, auch wenn es vermutlich nicht nötig war, das Tier vor dem Kater in Sicherheit zu bringen.

Der illegal Eingereiste Gast hat ein Pinkel-Problem. Er hatte nicht nur die Faunabox vollgepinkelt, sondern auch meine Jacke und mein Poloshirt. Die ganze Wohnung stank mittlerweile wie ein Ottergehege. Es ist unglaublich, wie sehr so ein winziges Tierchen stinken kann. Ekelhaft! Ich machte erst unter der Waschmaschine sauber (die Gelegenheit war günstig), dann entledigte ich mich meiner Klamotten und stopfte sie zusammen mit meiner Jacke in die Waschmaschine. Anschließend duschte ich mich ab.

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Als der Lebensabschnittsgefährte von der Arbeit nach Hause kam, machten wir ihn mit unserem Gast bekannt. Außerdem versuchten wir erneut, den Kater für die Maus zu interessieren. Wieder kam er zunächst näher und guckte und schnüffelte so lange, bis die Maus anfing zu piepsen. Danach hielt er einen Mindestabstand von 2 m. Sicher ist sicher.

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Wir erlösten die beiden gestressten Tiere und brachten die Maus nach draußen in den Park gegenüber unserer Wohnung. Da der Deckel der Faunabox nur sehr schwer abgeht und ich die Maus nicht noch unnötig durchschütteln wollte, öffnete ich nur die Futterluke. Die Maus probierte es zuerst auf der einen, dann auf der anderen Seite des Deckels

… dann guckte sie raus …

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… und endlich hatte sie den Ausgang gefunden!

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Sie ging relativ gemütlich Richtung Hecke.

Dort verschwand sie dann unter dem Laub.

Mach’s gut, kleiner Freund!

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