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Wie geleckt

 ·  ☕ 2 Minuten zum Lesen  ·  ✍️ dark*

Für gewöhnlich räume ich jeden Tag die Küche auf, spüle sämtliches Geschirr, das nicht in die Spülmaschine kommt, und wische die Arbeitsplatte ab. In der Regel mache ich das zeitnah nach dem Mittagessen, aber manchmal kommt halt etwas dazwischen und wenn das schlechte Zeitmanagement sich mit dem miserablen Gedächtnis zusammen tut, kann es auch mal vorkommen, dass die Küche beim Zu-Bett-gehen immer noch ungeputzt und mir das dann mehr oder weniger egal ist.

Das mache ich übrigens nicht nur aufgrund meines Reinlichkeitsfimmels oder meines Ordnungswahns, in erster Linie mache ich das, weil ich es hasse, wenn das blöde Katervieh nach dem Essen die Arbeitsplatte erklimmt und dort auffrisst, was ihm noch halbwegs essbar erscheint. Und das ist so ziemlich alles, was er auflecken oder kauen kann, und das muss nicht zwangsläufig aus der Lebensmittelabteilung stammen. Das hat in der Vergangenheit immer wieder zu unschönen Kotzerei- und Dünnschissorgien geführt. Und der Lerneffekt beim Katertier liegt auf einer Skala von 1 bis 10 so ziemlich genau bei Null. In manchen Kreisen werden deswegen bereits Wetten abgeschlossen, was ihn wohl zuerst umbringt: Ich im Affekt (Herr Richter, ich hatte eine schlimme Kindheit!) oder seine Definition von “essbar”.

Aber ich schweife ab.

Gestern war wieder so ein “Ach Scheiße, die Küche!"-Tag und ich hatte keine Lust mehr, mich noch darum zu kümmern. Ich räumte schnell das Nötigste außer Katzenreichweite, wischte sichtbare Flecken weg und ging zu Bett. Was ich völlig übersehen hatte: Das Ceran-Feld war voller Fettspritzer. Betonung liegt auf “war”, denn heute Nacht war wohl ein Heinzelmännchen da, denn siehe da, der Herd war heute Morgen “sauber” oder wie der Badener aus der AQ-Lymp-Truppe es formulierte: Sieht aus wie geleckt.

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