Heute war ich shoppen: Eine Winterjacke, ein paar Winterschuhe und ein Geburtstagsgeschenk für den Ungewollten wurden benötigt. Letzteres Zwang mich in die Spielwarenabteilung vom Kaufhof. Es ist unglaublich, was sich dort Ende November abspielt.
Drei Paare wühlten dort das Sortiment durch, die zwar auf den ersten Blick recht unterschiedlich waren (zwei Ehepaare, vornehm/dezent und weniger vornehm/dezent, sowie einmal Oma und Mama), aber sich in einem glichen: Sie alle hatten Zettel in der Hand, die Wunschzettel des Nachwuchses, und arbeiteten diese tatsächlich wie Einkaufszettel im Supermarkt ab. “Thy will be done!” Vermutlich werfen sie sich vor der Brut zu Boden und küssen ihr die Füße. Nicht dass ich den lieben Kleinen die Geschenke nicht gönne, aber … eh!
Viel schlimmer und noch weniger nachvollziehbar finde ich allerdings jene Mütter, die ihre quengelnde Brut in der Vorweihnachtszeit in die Spielwarenabteilung mitnehmen. Hier hat sich eine Mutter-Sohn-Kombi heute eindrucksvoll ins Bewusstsein der übrigen Kunden gebrüllt. Das heißt, eigentlich hat man nur den Sohn wahrgenommen, das dafür aber sehr nachhaltig. Junior bekam irgendein Objekt der Begierde nicht und protestierte lautstark. Sein Wutgebrüll ließ auch nicht auf der Rolltreppe nach und schallte durch die zweite Etage. Selbst aus der ersten Etage, wo die Frau Mama noch ein paar Kleidungsstücke in Augenschein nahm, hörte man ihn brüllen. Als die beiden endlich den Kaufhof verließen, ging ein Aufatmen durchs ganze Haus.
Versuchen sie gar nicht erst, Ihre Kinder zu erziehen, die machen Ihnen sowieso alles nach.