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Kurztrip in eine andere Welt

 ·  ☕ 3 Minuten zum Lesen  ·  ✍️ dark*

Wir waren heute Morgen in der Metro. Die heiße Schokolade, die wir gerne trinken, gibt es im Einzelhandel nicht, die müssen wir im Großhandel kaufen. Und so nutzten wir die Tatsache für einen kurzen Ausflug in die apokalyptisch anmutende Welt da draußen.

Hier bei uns in der Siedlung bekommen wir von dem Lockdown nicht so wahnsinnig viel mit. Ein paar Leute laufen immer noch auf der Straße herum, weil sie entweder systemrelevant sind oder Hunde bzw. Kinder haben. Klar ist es ruhiger geworden, aber da hier schon vorher nicht übermäßig viel los war, fällt das nicht so sehr auf und man gewöhnt sich relativ schnell daran. Am auffälligsten ist noch, dass die Parkplätze vor dem Haus tagsüber fast genau so voll sind wie abends. Und dass kaum ein Wagen bewegt wird, merken wir daran, dass wir für unseren Qashqai immer denselben Parkplatz bekommen.

Heute auf der Autobahn kamen wir uns vor wie in irgendeinem endzeitlichen Film. Nichts war los, absolut gar nichts. Wir hätten zu Fuß über die Autobahn laufen können.

leere Autobahn

Mein Frühstückskaffee wollte meinen Körper wieder verlassen und wir hielten an der Raststätte, die zwischen Rostock und Wismar liegt. Auch da war nichts los. Ein einziges Auto stand hier noch, ein Mann hantierte daran herum, stieg ein und fuhr weg. Ansonsten war hier kein Mensch und das Raststättengebäude sah ziemlich verlassen aus. Daher hatte ich auch nicht gleich feststellen können, wo die Eingangstür ist und lief einmal um das Gebäude herum, bis ich sie fand.

Drinnen war nur wenig Licht. Der Bereich zum Sitzen war abgesperrt und dunkel. Hinter dem Verkaufstresen stand eine einzige Angestellte. Ich ging zur Toilette und verließ die Raststätte wieder. Ich glaube, ich war zum ersten Mal in meinem Leben der einzige Kunde in einer Autobahnraststätte. Selbst nachts, wenn es deutlich ruhiger ist, sitzen da immer ein paar Gestalten.

Immerhin war im Umfeld der Metro so etwas wie “Business as usual”. Gegenüber ist eine Tankstelle mit Waschanlage, die von den Einheimischen auch an diesem Samstag rege genutzt wird. Nicht einmal ein tödliches Virus hält die Deutschen vom samstäglichen Autowaschen ab. In der Metro selbst war es relativ ruhig und wenig los, aber das ist da eher Normalzustand kurz nach Öffnung morgens. Die einzigen Unterschiede zu sonst waren das Desinfektionsmittel am Eingang und dass man nicht gemeinsam mit seinem Einkaufswagen durch den Kassenbereich durfte, um dem Kassierer nicht zu nahe zu kommen. Neben der heißen Schokolade versorgten wir uns noch mit ein paar Überlebensmitteln.

Einkauf: Schokolade und Chips

Auf der Rückfahrt war die Autobahn ebenso leer wie auf der Hinfahrt. Auch wenn man es prinzipiell mag, keinen Menschen zu begegnen, so ist es doch recht seltsam, wenn an Orten, wo normalerweise immer mehrere Leute sind, plötzlich keiner mehr unterwegs ist. Das gibt so ein “Last man on earth”-Feeling …

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