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Albern

 ·  ☕ 2 Minuten zum Lesen  ·  ✍️ dark*
Nein, heute habe ich wirklich keinen Nerv den Termin beim Neurologen einzuhalten, ich will meine temporaere Freiheit geniessen. Da ich bisher fast jeden Termin verschoben habe und derartige Anrufe akribisch in meiner Krankenakte vermerkt werden, erfordert die Absage ein gewisses Mass an Phantasie, was derzeit aber nicht allzu schwer faellt; ich taeusche eine saisonbedingte Grippe vor.

Das klingt echt, dachte ich, als ich kraftlos meinen Namen in den Telephonhoerer kraechzte. "Meine Guete, man erkennt Sie ja gar nicht wieder!" Boah, bin ich gut. Sie beeilte sich, mir einen neuen Termin zu geben, zusammen mit ein paar gutgemeinten Ratschlaegen, wie ich meine fuerchterliche Grippe am besten auskuriere, und entsprechenden Warnungen, bloss nichts zu verschleppen und vielleicht doch den Arzt aufzusuchen. Worte wie Lungenentzuendung fielen. Ich bin so gut und ich kann nichts dagegen tun. "Jetzt legen Sie sich mal schnell wieder ins Bett. Alles Gute!" Nicht einmal mein Grinsen war rauszuhoeren als ich mit letzter Kraft ein "Auf Wiedersehen" hauchte. Yeah! And the Oscar goes to ...

Mittlerweile ist die Erfolgswelle, auf der ich eine Weile begleitet von lauter Musik rumgesurft bin, etwas abgeflacht. Wie albern. Warum habe ich nicht einfach angerufen und gesagt ich pack' das heute nicht, habe beschissen geschlafen und der Gedanken an Menschen verursacht mir Uebelkeit. Stattdessen diese verlogene Scheisse. Und Mr Lebensekel sitzt in seiner Ecke meines Gehirns und freut sich diebisch. Dieses Tier, in Ketten gelegt, an denen es schon wieder ruettelt, und wehe wenn es losgelassen ...
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