Ich habe mich erschrocken, weil es so furchtbar aussah. Tiefe, dunkle Schatten unter den grauen Augen, tote graue Augen. Ich bin wirklich erschrocken. Dann funkelten sie mich auf einmal an, die grauen Augen, hasserfüllt und voller Verachtung. Selten hab ich solch einen Blick gesehen und doch erinnerte mich das Gesicht an jemanden, ich weiß nur nicht an wen. Schrecklich sah es aus, völlig kaputt mit seinen Schatten unter den Augen und die Mundwinkel weit nach unten gezogen, abwertend, angewidert. Regungslos starrte es mich an, nur die Augen funkelten immer wieder, ließen deutlich den abgrundtiefen Hass erkennen und den Ekel, den es mir entgegenbrachte. Es sah mich an, erst dachte ich mordlüstern, aber nein, das war es nicht, das wäre zu einfach gewesen. Quälen! Das ist es, was man lesen konnte in dem Blick: “Ich will Dich quälen, Du hast es nicht anders verdient als zu leiden.” Und es starrte mich an, blinzelte nicht einmal, völlig starr der Blick. Ich hatte Angst, mir wurde kalt, Schauer liefen mir über den Rücken, aber ich konnte mich auch nicht abwenden, musste hinsehen.
Ich weiß nicht, wie lange wir uns in die Augen gesehen haben, weiß nicht, an wen mich dieses Gesicht erinnert, woher ich den Blick kenne. Ich weiß nur, dass es Tage gibt, an denen man besser nicht in den Spiegel schauen sollte.