Als ich vor über zwei jahren meinen Job hinschmiss, eine Entscheidung übrigens, die ich nie bereut habe, ganz im Gegenteil, jedenfalls war einer der Gedanken seinerzeit, dass ich mich mit so etwas, wie Qualitätsmanagement in Bildungseinrichtungen vermutlich nie wieder befassen müsste. Und eigentlich fand ich den Gedanken sehr angenehm.
Nun kommt es im Leben ja häufig ganz anders, als man sich das vorstellt. So auch Ende letzten Jahres, als eine Einrichtung, für die ich schon seit 2005 in geringem Umfang im Nebenerwerb tätig bin, feststellte, dass das bisher gemeinsam mit dem Kooperationspartner genutzte QM-Zertifikat schon lange nicht mehr gültig zu sein scheint. Jedenfalls muss ein neues her, um die Anerkennung als Weiterbildungseinrichtung nicht zu verlieren und außerdem Fördergelder zu bekommen. Und da hat man freundlicherweise an mich gedacht. Drei Dinge kamen dann zusammen:
- Ich kann manchmal schlecht “Nein” sagen.
- Ich mag Geld.
- Die Einrichtung ist gut organisiert.
Mit etwas Abstand betrachtet, war es gar nicht das Qualitätsmanagement selbst, was mich so gestresst hat, sondern eher der Umgang bei meinem ehemaligen Arbeitgeber damit (und vielen anderen Dingen). Nicht selten durfte ich mir anhören, dass ICH das ja möchte, dass man für MICH diese oder jene Unterlagen zusammenstellt oder irgendetwas noch ausfüllen, überprüfen muss usw. 11 Jahre lang habe ich dort u. a. das Qualitätsmanagement betreut und gebetsmühlenartig erklärt, dass niemand irgendetwas für MICH machen muss. Ich kann super ohne Zertifikat leben. Ich kann super ohne Qualitätsmanagement leben. Ich kann auch super ohne Weiterbildungswerk leben. Und seit Ende 2021 kann ich erst recht super ohne diese Einrichtung leben.
Ganz anders ist es da, wo ich jetzt die QB spielen soll. Da habe ich nicht das Gefühl, jetzt ganz alleine da durch zu müssen. Da steht man hinter mir, da ist Rückhalt da. Dort ist man sich darüber im Klaren, dass niemand für MICH irgendetwas tun muss, die machen das für sich selbst, für den Erhalt ihrer Fördermittel und damit ihrer Arbeitsplätze. Ich bin da auch nicht angestellt, sondern als Honorarkraft tätig, was mir zudem bei der Zeiteinteilung eine große Freiheit gibt
Und so bin ich jetzt halt wieder Qualitätsbeauftragte, was mich aktuell ein wenig vom Bloggen abhält, unser gewählter Zeitrahmen ist nämlich sehr sportlich gewählt.