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Blumen retten

 ·  ☕ 2 Minuten zum Lesen  ·  ✍️ dark*

Kundin spricht mich auf die Topfpflanzen an, die noch vom Osterangebot übrig sind, die müssten ganz dringend und Freiland. “Sorry, aber unsere Freilandressourcen sind limitiert.” Sie fragte nach dem Preis für die “Trockenblumen” und erklärte mir leicht vorwurfsvoll, dass dieselben Pflanzen bei #Konkurrenz nur einen Euro kosten würden und sie ja nur die Pflanzen retten wolle, denn die müssten dringend ins Freiland. Das erwähnte sie bereits mehrfach und ich ersparte mir, ihr zu erklären, dass ich als Blümchen-Taskforce denkbar ungeeignet bin.

Später an der Kasse: Kundin steht mit drei Geranien im Einkaufswagen an der Kasse, nimmt eine der Pflanzen raus, zupft daran rum und schmeißt das Abgezupfte im hohen Bogen um sich. “Könnten Sie das mal unterlassen, wir haben Mülleimer, wir schmeißen den Müll nicht einfach auf den Boden!” Meine Geduld verabschiedete sich in den Feierabend. “Die Blumen sind ganz trocken.” Es fiel mir schwer, mich zu beherrschen. “Das ist kein Grund, den Müll auf den Boden zu werfen!” Ich fertigte den Kunden vor ihr ab, dann schob sie den Wagen etwas vor und verkündete: “So. Ich will diese Blumen retten, aber ich bin nicht gewillt, den vollen Preis dafür zu zahlen. Wie machen wir das jetzt?” Manche Kundenfragen sind echt leicht zu beantworten: “Gar nicht.”

Sie zeterte noch eine Weile herum und betonte, während sie die Pflanzen zum Aufsteller zurück brachte, mehrmals, dass sie doch die Blumen retten wolle und dass die ganz trocken seien. Und ich solle doch dem Geschäftsführer sagen, dass sich jemand um die Blumen kümmern müsse. “Oh, das können sie ihm gleich selbst sagen, da kommt er gerade um die Ecke.” Mittlerweile hatte ich echt Mühe, die Contenance zu wahren, da kam Chef gerade recht. Der fertigte die kurz und knapp ab, dann ging sie endlich.

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