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Neue Schuhe

 ·  ☕ 2 Minuten zum Lesen  ·  ✍️ dark*

Seit Jahren schon schleiche ich mit dem Gedanken, eigentlich einmal neue Schuhe zu benötigen, durch Schuhgeschäfte. Mein letztes Paar Schuhe habe ich im Oktober 2000 gekauft. Seit Jahren schon gehe ich ohne Schuhe, aber mit den gleichen Ausreden wieder raus: Zu teuer, keine Lust anzuprobieren, keine Transportkapazitäten auf dem Fahrrad mehr frei, kein Geld oder zu geizig, “Ach was, die Alten tun’s ja noch!”

Im Sommer hatte ich meine Docker’s zu Stallschuhen erklärt, wodurch sie für jegliche andere Verwendung ausschieden. Im November lösten sich meine Docker’s langsam aber sicher in Wohlgefallen auf. Als kurz vor Weihnachten der Wasserspiegel im linken Schuh die Schmerzgrenze deutlich überschritten hatte, wanderten sie in den Müll.

Meine zwischenzeitlich schon ziemlich ausgelatschten Fishbone-Schuhe wurden im Urlaub kurzerhand zu Stallschuhen erklärt und wurden dadurch für alle übrigen Aktivitäten unbrauchbar. Am Dienstag fiel mir ein, dass ich dringend noch ein paar Schuhe benötigte, und zwar sofort, weil ich sonst am Mittwoch barfuß meinen ersten Arbeitstag antreten müsste.

Der eigentliche Kauf ging ziemlich schnell, da zufällig ein Schuh im Angebot war, der mir gefällt und passt. Was ich jedoch nicht bedacht hatte: Wenn man jahrelang nur in ausgelatschter Fußbekleidung durch’s Leben wandelt, können neue Schuhe zur Hölle werden. Am Dienstagabend funktionierte ich unseren Flur zum Catwalk um. Eine halbe Ewigkeit lief ich mit den neuen Tretern auf und ab. Mein Gang war merkwürdig, meine Füße schmerzten - ich kam mir vor, als würde ich zum ersten Mal in meinem Leben Schuhe tragen. Ich spielte bereits mit dem Gedanken, die Stallgaloschen doch noch einmal zu säubern, verwarf die Idee beim Anblick der dicken Matschschicht jedoch sofort wieder.

Am Mittwochmorgen stakste ich also recht ungelenk ins Büro. Dort entledigte ich mich der unbequemen Dinger erstmal und lief - wie so oft - auf Socken rum. Gestern ging es dann schon einigermaßen. Heute bin ich krank (Grippe oder schlimmeres, widerlicher Trockenhusten jedenfalls, der mich nachts nicht schlafen ließ).

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