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Blutplasmaspende

 ·  ☕ 2 Minuten zum Lesen  ·  ✍️ dark*

Gestern wollte ich der Welt und meinem Geldbeutel Gutes tun und ging zum Plasmaspenden. Die Voruntersuchung hatte ich bereits hinter mir, konnte aber mangels gültigen Personalausweis noch nicht spenden. Das sollte nun nachgeholt werden.

Ich nahm auf der mir zugewiesenen Liege platz und betrachtete während der Wartezeit die faszinierende Apparatur, die meinem Blut das Plasma entnehmen sollte, und die anderen Spender bzw. deren Gesichtsfarbe. Alle wirkten recht gesund und entspannt, das Ganze schien also keine große Sache zu sein. Eine Mitarbeiterin kam, erklärte mir den Apparat und schloss mich an. Die Nadel war dicker, als ich mir in meinen kühnsten Träumen vorgestellt hätte. Aber die Damen dort sind erfahren und so flutschte das Teil ohne Probleme in meine Vene. Das Gerät wurde eingeschaltet, 250 ml Blut flossen zügig aus meinem Arm, wurden zentrifugiert und ohne Plasma wieder in meinen Arm zurück gepumpt. Plötzlich wurde mir mulmig und ich wollte die Mitarbeiterin, die gerade am Stuhl neben mir beschäftigt war, darum bitten das Kopfteil etwas niedriger zu machen.

Als ich die Augen mehr oder weniger öffnete, wuselten mehrere Leute um mich herum. Wer sind die? Jemand hielt meine Füße fest, eine Frau schaute mich an und bewegte die Lippen. Ich kann nichts hören. Ich versuchte erneut die Augen zu öffnen, eine Person fluchte und plötzlich fiel mein Kopf weiter nach unten. Ach ja, Plasmazentrum. Die Ärztin kam und legte mir die Blutdruckmanschette an den Arm. Zieht doch endlich die verdammte Nadel aus meiner Vene! Aber nichts dergleichen geschah. Stattdessen wurde mein Kopf hochgehalten und man verabreichte mir Tropfen. Der Rückfluss musste noch zuende laufen, anschließend hing ich am Tropf. Ich war klatschnass, als wäre ich in einen Pool gesprungen.

Nach etwa einer halben Stunde durfte ich endlich aufstehen. Mein Blutdruck war wieder in bester Ordnung, 130 zu 75 (was auch immer das bedeutet, jedenfalls prima Werte). Trotzdem war mir ziemlich schummrig und ich riss mich zusammen, weil ich nur noch weg wollte. Ich musste noch einmal zur Ärztin, die mich darüber aufklärte, dass ich während der Bewusstlosigkeit gekrampft hatte. Gekrampft? Auweia. Das klingt nicht gut. Die Ursache konnte sie mir nicht nennen, würde mich aber mal interessieren. Zu guter Letzt flog ich aus der Spenderkartei bzw. wurde ich gesperrt.

Die Welt wird ohne mein Blut auskommen müssen. Nicht einmal dazu bin ich zu gebrauchen.

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