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Zähneknirschend

 ·  ☕ 3 Minuten zum Lesen  ·  ✍️ dark*

Heute Morgen war ich - wie immer - um 7:50 Uhr am Büro. Blöderweise war ich die Einzige, die so früh da war. Zunächst wartete ich im empfindlich kalten Nieselregen, ob noch jemand eintrudelt, der dann auch einen Schlüssel hat, was leider in den folgenden 20 Minuten nicht der Fall war. So ging ich dann erstmal zum nächstgelegenen Supermarkt mit Bäckerei, um dort einen Kaffee zu trinken und mich aufzuwärmen. Anschließend inspizierte ich das Supermarktsortiment, kaufte irgendwas und ging dann zurück zum Büro. Es war immer noch niemand da. Ich wartete bis mir Ohren, Nase, Finger und Zehen abgefroren waren. Ich wartete bis 9:10 Uhr.

Dann hatte ich genug, ging nach Hause, nahm ein heißes Bad und etliche Tassen Pfefferminztee und taute langsam auf. Als mein Blut wieder ordnungsgemäß zirkulierte, rief ich meine Kollegin im Büro an, die mir mitteilte, dass die andere Kollegin heute verschlafen hatte. Na toll! Ich sagte ihr, dass der (Arbeits-)Tag für mich gelaufen sei und ich mich morgen pünktlich um 8:00 h im Büro einfinden würde.

Später, als ich endlich wieder normale Betriebstemperatur erreicht hatte, nutzte ich den freien Vormittag um Weihnachtsgeschenke einzukaufen. Aus dem Nieselregen waren zwischenzeitlich ein Schauer geworden, und so wurde ich schon wieder nass. Zuhause wartete immerhin Kaffee auf mich, bald darauf gab es Essen und ich wurde wieder trocken und warm. Dann stand der alljährliche Zahnarztbesuch auf dem Plan.

Immerhin kamen das darkinchen und ich dort halbwegs trocken an. Beim Kind ist alles in Ordnung. Bei mir soweit auch - noch. Dieser Zustand ist jedoch nur noch eine Frage der Zeit, da eine Krone dringend ausgewechselt werden muss. In der ersten Hälfte meines Lebens habe dank intensiven Zähneknirschens im Schlaf meine Backenzähne so weit runter geraspelt, dass sie überkront werden mussten. Jetzt habe ich die erste Krone durchgeknirscht, sie weist kleine Löcher auf. Im Januar wird eine Röntgenaufnahme zeigen, wie es dem Zahn darunter geht.

Wie schön, wenn man sich dann nachmittags im Stall ein wenig erholen kann. So dachte ich zumindest. Aber bei dem nasskalten Wetter zur Zeit bleiben die Pferde über Nacht oft in den Boxen stehen, was ihnen gar nicht gefällt. Zwei Wallache, die sich eine große Außenbox teilen, haben ihren Unmut dadurch geäußert, dass sie kurzerhand die Box kaputt gemacht haben. Also raus mit den Viechern und Box reparieren. Der eine Wallach konnte in der letzten noch freien Box untergebracht werden. Aber wohin mit dem anderen Tier? Eine Pferdebsitzerin meinte, er würde sich so gut mit ihrer Stute verstehen, dass wir ihn ja vorübergehend dazustellen könnten.

Während der Reparatur an der Box ertönte plötzlich lautes Pferdegeschrei aus dem Stall. Offensichtlich ist die Pferdefreundschaft vorbei, denn in der neugegründeten WG wurde wild um sich getreten. Nachdem es endlich gelungen war, die beiden Kampfhähne zu trennen, wurde der Wallach erstmal in die Box eines Pferdes, das gerade geritten wurde, gestellt. Leider mussten wir dann feststellen, dass die Stute nun auf der Hinterhand lahmt. Bleibt nur zu hoffen, dass es nichts Schlimmes ist, und es ihr bald wieder besser geht.

Danach hatte ich jedenfalls endgültig die Schnauze voll von diesem Montag. Wir machten die Box fertig, sortierten die Pferde, dann trank ich noch einen Cappuccino zu meiner Zigarette und fuhr nach Hause.

Wenn die Woche so weiter geht …

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